
Leserbriefe
Das eine nicht ohne das andere zu: «Die Gedankenschrift des Schöpfers», 3/15
Seit über 25 Jahren beziehe ich Ihre Zeitschrift factum. Gerade in den letzten Ausgaben sprechen Sie die Lage der Welt so klar an, dass ich mich nur über Ihren Mut wundern kann.
Als schöpfungsgläubiger Mensch hat mir der Artikel «Die Gedankenschrift des Schöpfers» besonders gefallen. Der Autor schreibt dort: «Die Christenheit muss zurück zum Schöpfergott ... Den Menschen fehlt das Licht, weil sie den Schöpfergott nicht ehren.»
Der Schöpfergott Jesus Christus hat dieses Problem vorausgesehen und eines der Zehn Gebote diesem Thema gewidmet: «Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst ... denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht ...» (2. Mose 20,8–11).
Daraus wurde sowohl im katholischen Katechismus wie auch in dem von Luther der kurze Satz: «Du sollst den Feiertag heiligen.» Das ist aber nicht dasselbe; denn nach dem Schöpfungsbericht hat Gott nur einen Tag «gesegnet und geheiligt» (1. Mose 2,3), nämlich den siebenten Tag.
Das Sabbatgebot ist das längste unter allen. Nur wenige sind es, die den Mut aufbringen, es auch zu befolgen. Fast die gesamte Christenheit hat sich auf den Sonntag – dies solis – eingeschworen, den ersten Tag der Woche, dessen Ursprung in der Sonnenverehrung der Heiden begründet ist. Das mag ein Grund dafür sein, dass man den Schöpfergott vergessen hat.
Ich finde es bemerkenswert, dass eine der letzten Botschaften, die Gott den Menschen durch Johannes gegeben hat, folgendermassen lautet: «Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserbrunnen gemacht hat» (Off. 14,7).
Wie aber will ich Gott ehren, Ihn als Schöpfergott anerkennen, wenn ich mich über das Gebot, das Ihn als Schöpfer ausweist, hinwegsetze?
Hans Brantner, AT-Pinggau
Die Konsequenz bedenken zu: «Griechisch-römischer Messias?», 4/15
Mit Interesse las ich den Artikel «Griechisch-römischer Messias?», in dem auch der Ursprung der heidnischen Feste wie Weihnachten oder Ostern und deren Integration in das Christentum beschrieben wird. Und tatsächlich kann man im NT nichts von diesen Festen lesen. Die Apostel legten keine Vermischung mit heidnischen Festen fest. Auch Jesus Christus ordnete dies nicht an. Im Neuen Bund gibt es nur ein Fest, welches alles zusammenfasst: das Abendmahl. Jesus Christus selbst hat es eingesetzt. Wir lesen im NT, dass die Christen es in der Gemeinde einmal wöchentlich gemeinsam feierten (Apg. 20,7) und zusätzlich noch in ihren Häusern (Apg. 2,42+46). Heute verliert das Abendmahl immer mehr an Bedeutung, weil es nur sehr selten und meist auch sakral verunstaltet gefeiert wird. Stattdessen sind Feste wie Weihnachten und Ostern nicht nur in der Namenschristenheit, sondern leider auch in evangelikalen Gemeinden in der Regel ein Muss.
Insofern denke ich, dass der Artikel gut ist, aber die Konsequenz aus dem Festgestellten fehlt: Wir sollten aus dem grie-chisch-römischen Messias wieder den jüdischen Messias aus der Bibel machen, den heidnischen Festen den Rücken zukehren und zur Heiligen Schrift zurückkehren.
Martin Seifert, DE-Aurich
Gott lässt sich nicht kleinmachen zu: «factum», 4/15
Als Jugendliche vor 35 Jahren habe ich zum ersten Mal ethos und factum gelesen und war begeistert. In unserer Gemeinde lagen diese Hefte aus. Jetzt bin ich wieder auf Ihre Zeitschriften gestossen und habe factum abonniert.
Ihre Zeitschrift ist wirklich ein Segen! Das habe ich jetzt wieder gemerkt, als ich Pfingstsonntag in der ev. Kirchengemeinde Neuwied-Feldkirchen war. Der neue Pfarrer hat über den «Zeitgeist» gesprochen, den die Kirche erkennen möge. Der Heilige Geist sei nicht nur in christlichen Kreisen zu spüren, sondern auch der Islam und der Hinduismus würden diesen Geist kennen. Seiner Meinung nach sei keine Religion besser als die andere. «Gott offenbart sich Menschen auf vielfältige Weise», merkte er noch vor einigen Wochen im Interview mit der lokalen Rhein-Zeitung an. Als gläubiger Christ bin ich schockiert, dass eine Religion wie der Hinduismus, in der die Menschen in ihrem menschenverachtenden Kastensystem gefangen sind, sowie der Islam, für den Jesus nur ein Prophet ist, mit dem christlichen Glauben gleichgesetzt werden. Sehr traurig über diesen Sinneswandel bin ich nach dem Gottesdienst nach Hause gegangen. Das soll ein Pfingstgottesdienst sein, an dem wir uns daran erinnern sollen, dass Gott seinen Geist über die Menschen ausgegossen hat, die an Gott glauben, ihre Schuld erkannt, Busse getan haben und von Neuem geboren werden? Furchtbar!
Am selben Abend las ich in der o. g. Ausgabe und war Gott so dankbar, dass Sie genau diesen «Zeitgeist», der das 1. Gebot «Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben» offensichtlich ausser Acht lässt, in so vielen Artikeln als unwahr und unbiblisch entlarven. Ich kann Ihnen nur zustimmen, dass es manchen Theologen peinlich ist, dass die Bibel mit ihrem Kreuz quer zum Zeitgeist steht. Umso wichtiger ist Ihre Arbeit! Ich freue mich sehr darüber, dass Gott sich nicht von Pfarrern kleinmachen lässt und dass er in Ihren Zeitschriften «zu Wort kommen» kann!
Sigrid Doetsch, DE-Neuwied
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Die FACTUM-Redaktion