

Ein Willkommen den Gutwilligen
Die Bibel lehrt, die «Fremdlinge» im Land zu lieben. Aber sie macht auch klar, dass sich Zuwanderer an die Gesetze des Gastlandes halten müssen.
Werner Lachmann
In der Migrationsdebatte wird vonseiten der Kirchen oft auf den Satz aus 5. Mose 10,18 f. hingewiesen: «Gott hat den Fremdling lieb und auch ihr sollt = םתבהאו (רגה־תא lieben» den Fremdling auch ihr sollt den Fremdling lieben). Es muss gefragt werden, was unter Fremdling – hebräisch: ger (רג) – verstanden werden muss. In der Septuaginta (griechisches Altes Testament) ist der Anfang von Vers 19 so übersetzt: ̉αγαπήσετε τόν πρσσήλυτον. Unter ger ist also der Proselyt zu verstehen, der sich den Rechtssatzungen Israels anschliesst.
Vom normalen Ausländer unterscheidet sich der ger dadurch, dass er sich eine gewisse Weile in dem fremden Land aufhält und sich etabliert. Abraham war übrigens auch ein ger damals in Ägypten, wie später auch die Israeliten. Ein ger hat sein Vaterland infolge politischer,…