

Alles für die Wiederkehr des Imam
Viele westliche Politiker glauben, der Iran sei letztlich ein «rationaler Akteur». Damit unterschätzen sie die Wirksamkeit und Brisanz der apokalyptischen Ideologie des Regimes.
Florian Markl
Im Zuge der aktuellen Debatten über den sich zuspitzenden Konflikt mit dem Iran ist stets zu hören, dass sich der Iran im Grunde kaum von anderen Ländern unterscheide: In erster Linie gehe es ihm um Selbsterhalt, darüber hinaus verfolge er genau dieselben Interessen, die auch das Handeln anderer Staaten bestimmten. Deshalb würde auch ein mit Atomwaffen ausgestatteter Iran sich nicht anders verhalten als andere Atomwaffenstaaten. Das iranische Regime möge zwar einige unappetitliche Eigenschaften haben, aber die spielten für die Analyse seiner Aussenpolitik kaum eine Rolle. Kurz gesagt: Auch der Iran sei letztlich ein «rationaler Akteur».
Um diese Sichtweise aufrechterhalten zu können, muss man freilich völlig vom Charakter des Regimes abstrahieren, das in Teheran seit…