
Genetik Von wegen Müll-DNA
Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse des «Human Genome Project» nahm man an, dass nur zwei Prozent des menschlichen Genoms aktiv sind. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. – (kol.) Der Rest des Genoms sei – ausser den wenigen proteinkodierten Genen – funktionsloser Müll, der sich im Laufe des in Jahrmillionen ablaufenden Evolutionsprozesses angesammelt habe, so die bisherige Überzeugung. Über Jahre hielt sich in der Fachwelt die Bezeichnung «Junk-DNA» (Müll-DNA). Doch die aktuellen Entdeckungen des internationalen ENCODE-Projekts zeigen, dass etwa 80 % des menschlichen Genoms sehr wohl aktiv sind. Der bezeichnete DNAMüll erweist sich grösstenteils als gewaltiger Steuerungsapparat, der die Aktivität der Gene regelt. Schon vier Millionen Gen-Schalter wurden identifiziert. «Dies ist ein wesentlicher Schritt hin zum Verständnis des Schaltplans des Menschen. Durch ENCODE gewinnen wir einen tieferen Einblick in den Regelkreis und erfahren mehr darüber…