
Bruno Schwengeler 16.09.1939 – 28.11.2014

«Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.» Die Bibel, Gal. 2,20
Bruno Schwengeler, der Gründer der Zeitschriften ethos und factum, ist heimgegangen zu seinem Herrn und Erlöser. Er starb nach schwerer Krankheit am Freitag, 28. November, im Kreis seiner Angehörigen.
Bruno war Zeit seines Lebens ein entschlossener Mann, ein Pionier, eine Gründerpersönlichkeit, ein Entscheider. Er konnte das sein, weil er ein ganz und gar entschiedener Christ war. Was er für Gottes Auftrag hielt, das nahm er unerschrocken in Angriff, ungeachtet der Tatsache, wie schwierig oder wie aussichtsreich diese Unterfangen schienen. In dieser Haltung, im Vertrauen auf Gott, gründete Bruno Schwengeler seinen Verlag.
Sein Anliegen war es, Bücher zu publizieren, in denen zentrale Elemente des Evangeliums die gebührende Wertschätzung fanden, denen immer weniger Beachtung geschenkt wurde. Der Gedanke, dass die Welt von Gott, wie in der Bibel bezeugt, geschaffen ist und dass die Bibel als Ganzes die Wahrheit ist – und nicht nur die genehmen, gefälligen Teile daraus: Dafür setzte er sich ein, dafür konnte er auch streiten.
Für Bruno war klar, dass aus der Vorstellung, der Mensch und die Welt seien ein Produkt blinden Zufalls, auch folgt, dass der Mensch nicht mehr als ein «höher entwickeltes Tier» sein kann. Damit ist auch der Gedanke moralischer Verantwortung hinfällig und somit der Weg nicht nur in eine gesellschaftliche Barbarei, sondern auch in die persönliche Verlorenheit vorgezeichnet. Die Menschen brauchen die unverfälschte gute Botschaft vom Evangelium unbedingt, das ist keine Frage des «hätte» oder «sollte», sie muss raus zu den Menschen. Das war Brunos Anliegen. Er hat das als göttlichen Auftrag verstanden. Ihm hat er sich mit ganzer Hingabe verschrieben. So entstand Anfang der 70er-Jahre der Schwengeler Verlag, in dem Bücher zu den Themen Schöpfung und Evolutionskritik, christliche Apologetik und christliche Lebenshilfe herausgegeben wurden. Bruno schrieb auch selbst Bücher, etwa zu den Themen Kindererziehung, Fragen zur Bibel und zu seelischen Störungen wie Depressionen, weil er in der Gottvergessenheit und in der Rebellion gegen Gott die tiefe und letzte Ursache von menschlichem Leid und von gesellschaftlichem Zerfall erkannte.
Als er bei einem Krankenbesuch feststellte, dass es eigentlich keine Zeitschrift gab, die man dem Patienten guten Gewissens mitbringen konnte, keimte in ihm der Gedanke, eine schön aufgemachte christliche Zeitschrift herauszugeben. Für ihn gab es keinen Zweifel, dass ein solches Unterfangen gelingen würde, weil er den geistlichen Mangel sah und darin einen weiteren Auftrag erkannte. In diesem Bewusstsein gründete er gemeinsam mit seiner Frau Yvonne 1979 factum und 1982 ethos. Das war äusserst wagemutig. Weder Geld noch das Know-how waren vorhanden. Aber dieser Wagemut wurde gesegnet.
Nach dem Fall der Mauer brachte Bruno Schwengeler die Familienzeitschrift ethos auch in Italien, in Tschechien, der Slowakei, in Bulgarien und auch in Rumänien heraus. Vor Ort erschütterten ihn das geistliche Elend der Menschen nicht weniger als das materielle. Schnell entwickelte sich aus dem journalistischen Projekt ein Hilfswerk, aus der spontanen Hilfe entstand im Jahr 2000 das evangelistische Hilfswerk ethos open hands. Mit einem bis zuletzt nicht nachlassenden Eifer kümmerte sich Bruno um dieses Werk, um die Menschen im rumänischen Craiova.
Ein Kindergarten wurde gegründet, eine Landwirtschaft, dann eine Schule für benachteiligte Kinder gebaut, Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft und der Bauwirtschaft und Arbeitsplätze entstanden, zuletzt ein Altenheim. Vielen Menschen ist hier in Notsituationen geholfen worden. Alte, kranke und behinderte Menschen erfuhren Hilfe. Das Ziel dabei war und ist Hilfe zur Selbsthilfe. Dass all das nur Sinn hat, wenn es auf dem Fundament der Bibel gegründet und täglich in diesem Geist getan wird, das war für ihn zentral.
Vor fast vier Jahren erkrankte Bruno an der Krankheit ALS, die seinen Tatendrang mehr und mehr einschränkte. Er sah sich auch in dieser notvollen Situation in einer geistlichen Schule: «Ich muss auch hier etwas lernen, etwas, was ich bisher noch nicht gelernt habe.» Am Ende konnten die Angehörigen vom Leben Brunos sagen, wie er es selbst fast täglich formulierte, als er noch sprechen konnte: «Es ist alles nichts als Gnade.»
Gott hat das Leben Bruno Schwengelers hier auf Erden zu Ende gebracht. Für dieses Leben und auch für das gnädige Ende dieses Lebens sind die Angehörigen, sind Verlag und Redaktion und darüber hinaus viele Menschen Gott von Herzen dankbar.
Im Namen aller Mitarbeiter des Schwengeler Verlags und der Redaktionen ethos und factum