EDITORIAL

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Liebe Leserin, lieber Leser

Der Weg in die Freiheit ist länger als der Weg in die Unfreiheit. Das lehrt die Bibel, und das lehrt die Geschichte, weil sich in der Geschichte bewahrheitet, was in der Bibel steht. Die Geschwister der Freiheit sind Rechtsstaatlichkeit und Zivilisation. Wie gefährdet diese Geschwister sind, beschrieb der im November verstorbene Rabbiner Jonathan Sacks in einem Artikel in factum (9/17) – und dass es Mose war, der als Erster erklärte, was zum Niedergang und Zerfall von Zivilisationen führt. In 5. Mose 8,11–19 (bitte lesen) schildert Mose, was geschieht, wenn Menschen über ihrem Wohlstand, ihrer Sicherheit und ihrer Freiheit Gott, den Herrn, vergessen: Sie erheben ihre Herzen in Undank und Selbstgefälligkeit. Sie glauben, es selbst «zu schaffen». Das ist «der Anfang vom Ende jeder Zivilisation», schrieb Jonathan Sacks.

«Wenn du je den HERRN, deinen Gott, vergisst (...), so bezeuge ich heute gegen euch, dass ihr ganz gewiss umkommen werdet.» Wenn die einzelnen Menschen («du») Gott vergessen, dann geht die Gesellschaft, die Nation («euch») zugrunde. Jonathan Sacks zitierte den Philosophen Giambattista Vico (1668– 1744), der die Entwicklung schilderte, die Mose begründet hatte und die so endet: «… als Nächstes kümmern sie sich um Komfort, später ergötzen sie sich an Vergnügungen, schwelgen lasterhaft im Luxus und werden verrückt und verschwenden ihren Besitz». Und «werden verrückt» – die Bibel spricht von einem «Geist des Irrwahns», der sich einer Gesellschaft bemächtigt, die Gott verwirft. Die nüchterne Warnung von Jonathan Sacks: Wenn Zivilisationen beginnen, die moralische Leidenschaft für das zu verlieren, was sie überhaupt erst ins Leben gerufen hat, dann beginnt ihr Sterben. Wie aktuell das doch ist!

Das Gute, jede gute Ordnung des Miteinanders, hat eine Quelle, eine Ursache.

Nicht Wohlstand ist das Kriterium für eine gute Gesellschaft, «sondern die einfache Frage: Respektiert diese Gesellschaft das Individuum als Abbild Gottes?» (Sacks). Ein gutes ziviles Leben, verbürgte Bürgerrechte gegenüber dem Staat, Meinungs-, Ver-sammlungs-, Reisefreiheit, das Recht auf körperliche Unversehrtheit sind letztlich nur moralisch zu begründen, wenn eine Gesellschaft implizit davon ausgeht, dass der Mensch kein Verfügungsrecht über Menschen haben darf, weil es eine höhere Instanz gibt: Gott. Der Frevel ist bereits das Gericht: Es macht keinen Spass, in einer Gesellschaft zu leben, die Gott offen ablehnt. Am Ende kann es nicht anders kommen als so: Der Mensch fällt in die Hand von Menschen.

Wenn der Mensch «gut» wäre, wie die Gutmenschen (zumindest von sich) glauben, dann wäre das eine feine Sache. Aber dann hätte auch der Sozialismus funktioniert und hätte nicht auf dem Weg zum Glück Millionen Gequälte, Ermordete und Verhungerte zurückgelassen. Dann hätte es in der Geschichte der Menschheit doch wenigstens eine Gesellschaft ohne Ehrfurcht vor Gott gegeben, die den Menschen ein gutes Leben beschert hätte – mit Bürgerrechten und ohne staatliche Willkür; ohne ein Rechtssystem, welches Gesetzlosigkeit zum Gesetz macht. Eine Gesellschaft also mit einer guten Ordnung und Menschen, die ihr Leben in freier Verantwortung so gestalten, dass es ihnen und dem Gemeinwesen zum Besten dient. Eine solche gute Gesellschaft ohne Gott gab es noch nicht. Das Gute, jede gute Ordnung des Miteinanders, hat eine Quelle und eine Ursache.

Eines noch: Der Artikel aus factum 5/20 zum Thema Impfen, mit dem wir versucht haben, dieses strittige Geschehen darzulegen, erscheint in erweiterter und aktualisierter Form als kostenloser Sonderdruck: «Das neue Öl – Sicherheit für Milliarden Menschen?» Exemplare können, auch in grösserer Anzahl zum Weitergeben oder zum Auslegen in der Gemeinde, beim Verlag angefordert werden. Bitte wenden Sie sich an Raphael Berger über info@schwengeler.ch oder per Telefon (0041) (0)71 727 21 20.

Ihr Thomas Lachenmaier, Redaktionsleiter
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2020-12-26

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Cover

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Liebe Leserin, lieber Leser Der Weg in die Freiheit ist länger als der Weg in die Unfreiheit. Das lehrt die Bibel, und das lehrt die Geschichte, weil sich in der Geschichte bewahrheitet, was in der Bibel steht. Die Geschwister der Freiheit sind Rechtsstaatlichkeit und Zivilisation. Wie gefährdet…

POLITIK & GESELLSCHAFT

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l POLITIK & GESELLSCHAFT

Schönheit einer Beziehung: Gott hat den Menschen als Beziehungswesen geschaffen – zu einer Beziehung mit Ihm und zueinander. Wo sich Menschen Gott zuwenden und sich im Gebet für ihn öffnen, kommen sie sich auch selber näher und es wird etwas sichtbar von der Schönheit Gottes in der Welt. Es ist…

GLAUBE/BIOGRAFIE

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l WER BIN ICH?

Jeder Mensch ist als ewiges, einzigartiges und geliebtes Wesen geschaffen und berufen. In dieser Erkenntnis keimen die Hoffnung und die Zuversicht auf ein gelingendes Leben auf.

AUF DEM WEG

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l AUS ALT MACH NEU

In die Vergeblichkeit unseres Bemühens, «gut» sein zu wollen, das Böse abzuschütteln, bringt die Bibel Licht und Hoffnung. Gott ist gnädig – und Jesus ist es, der diese Gnade bringt.

LITERATUR/GLAUBE

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l STAUNEND ANNEHMEN

Der Bestseller-Autor Markus Spieker verweist mit seinem neuen Buch «Jesus» auf den einen, bei dem wahre Liebe ist. Seine Auferstehung macht diese Liebe wirksam in Mensch und Geschichte.

GESCHICHTE/ISRAEL

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l MIT ALLEM RECHT

Eigentlich hätte Israel in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern können – denn bereits 1920 wurde in San Remo der Grundstein für die völkerrechtliche Anerkennung des Staates Israel gelegt.

ZEITGESCHEHEN/GLAUBE

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l ES WIRD LICHT WERDEN

Diskreditierung und Diffamierung: Die politische, mediale und private Kommunikation erfährt einen Niedergang, der ohne Beispiel ist in der Nachkriegszeit. Aber da ist eine Hoffnung.

EUROPÄISCHE UNION/POLITIK

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l EIN DOPPELTES SPIEL

Die EU errichtet in Judäa und Samaria Tausende Gebäude – ohne Baugenehmigung. Wenn einzelne davon nach jahrelangen Gerichtsverfahren abgerissen werden, wird Israel an den Pranger gestellt.

NATUR & WISSENSCHAFT

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l NATUR & WISSENSCHAFT

Schönheit und Kraft: Bisons im winterlichen Wyoming am Alum Creek. Die Tiere sind nicht nur wie geschaffen für ein Leben in dieser rauen Umgebung, sie sind tatsächlich geschaffen dafür. Das Bild zeugt von der Schönheit der Natur. Die ganze Schöpfung wird von dem zusammengehalten, der alles…

LESERBRIEFE

l LESERBRIEFE

EIN ERKLÄRUNGSVERSUCH Wenn die Wissenschaftler in der Antarktis bei Sedimentbohrungen einen nahezu ursprünglich erhaltenen Waldboden einschliesslich vielen Pflanzenpollen und -sporen sowie ein dichtes Wurzelnetzwerk feststellen konnten, kann es seither nicht…

BIOLOGIE/SCHÖPFUNG

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l DEN SCHÖPFER SEHEN

Die Natur ist eine Predigt für alle, die ihre Schönheit wahrnehmen – zum Beispiel in der Vielfalt der Orchideen im Südwesten Australiens.

FOCUS

l FOCUS

Gefragt nach der Hoffnung. Eine aktuelle Studie des «Institut für Demoskopie Allensbach» unter Menschen «im besten Alter» zeigt eine bestürzende Hoffnungslosigkeit. Auch die Gegenwart, das gesellschaftliche Zusammenleben, wird extrem negativ bewertet. Nun könnte man sagen, da nur ein geringer…

BIOETHIK

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l DIE WELT VON MORGEN SCHAFFEN

Das menschliche Streben nach Optimierung kennt keine Grenzen. Mit dem Abrücken von biblischen Werten jedoch setzt sich der Mensch selbst an Gottes Stelle – mit fatalen Folgen.

GENETIK/SCHÖPFUNG

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l ES IST ALLES VORBEREITET

Biologische Veränderung beruht nicht auf langsamer und zufälliger Anhäufung von Mutationen, wie es der Neodarwinismus lehrt. Bestehende Supergene bewirken im Nu neue Phänotypen.

LEBEN & GLAUBEN

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l LEBEN & GLAUBEN

Schönheit und Privileg: Der Mensch ist nicht einfach ein besonders intelligentes Säugetier. Er hat vor Gott eine ganz besondere Stellung – er ist im Ebenbild Gottes geschaffen. Indem er dies anerkennt, kann er zur Gotteskindschaft gelangen und ein Freund Jesu werden, wie die Bibel verspricht. Ein…

BIOGRAFIE

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l WEIL WIR HIER GEWESEN SIND

Gemeinsam mit ihrer Schwester kam die Holländerin Corrie ten Boom wegen ihres Einsatzes für verfolgte Juden in ein Konzentrationslager. Später bezeugt sie der ganzen Welt die Liebe Gottes.

BÜCHER

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l BÜCHER

Nancy Pearcey (*1952) ist eine amerikanische Autorin, die in den Fussstapfen von Francis Schaeffer die christliche Weltanschauung gegen unterschiedliche Einwände verteidigt. Dieses Buch ist das erste ihrer Bücher, das auf Deutsch erschienen ist. Die postmoderne Weltsicht geht von einer Zweiteilung…

BIBEL/PROPHETIE

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l ICH REDE ES UND ICH TUE ES AUCH

Israel – das Land, in dessen Geschichte und Gegenwart wir sehen, dass Gott hält, was er verspricht. Die prophetischen Worte werden vor unseren Augen Wirklichkeit – und Israel zum Segen für viele.

BIBEL

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l FRIEDE DEN DEMÜTIGEN

Die entscheidende Voraussetzung für das Wohlergehen des Menschen ist, dass er Frieden mit Gott hat. Der Gottlose wird in seinem Stolz seiner Unruhe und Friedlosigkeit nicht Herr.