

Zeitgeschehen
Nadia Murad: «Dies ist nicht das erste Mal»
Der Friedensnobelpreis spiegelt politische Konflikte der vergangenen Jahrzehnte. Häufig waren es fragwürdige Entscheide. Manche hatten auch Bestand – wie in diesem Jahr.
(tl.) Der Chirurg Denis Mukwege aus dem Kongo riskiert sein Leben für sein Engagement. Es wurde bereits ein Mordanschlag auf ihn verübt. Der Gynäkologe operiert Frauen, die durch Gruppenvergewaltigungen verletzt sind, und setzt sich dafür ein, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Sexuelle Gewalt ist Bestandteil der Djihad-Kultur. Mukwege operierte mit seinen Kollegen mehrere zehntausend Frauen.
Der Sohn eines protestantischen Pastors erhielt den Preis zusammen mit Nadia Murad für seinen «Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten». Die 25-jährige irakische Jesidin Nadia Murad wurde selbst Opfer solcher Gewalt, als sie 2014 in die Hände von islamischen Terroristen geriet. 18 Mitglieder ihrer Familie wurden ermordet,…