

NATUR UND WISSENSCHAFT Biologie Artenschwund durch Artenschutz
Nicht überall, wo Artenschutz draufsteht, ist Artenschutz drin. Forscher des Max-Planck-Instituts in Jena konnten zeigen, dass in streng geschützten Waldgebieten die politisch ambitionierte Biodiversitätsstrategie nicht aufgeht: Die Artenvielfalt der Bäume nimmt nicht zu, sondern ab. Ursache dafür sind die zahlreicher werdenden Hirsche und Rehe, sie fressen die nachwachsende Baumverjüngung auf. (fa.) In einer umfassenden, in der Grösse bisher einzigartigen Inventur haben Forscher vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena zusammen mit rumänischen Kollegen auf fast 7000 Untersuchungsflächen in Thüringen und in Rumänien den Zustand der Waldverjüngung untersucht. Dabei stellten sie auf den Flächen, auf denen der Mensch nicht in die Natur eingreift, einen deutlichen Artenverlust fest. In Thüringen gingen etwa 50 bis 60 Prozent der Baumarten durch Wildverbiss verloren. In Rumänien sind es bis zu 30 Prozent der Baumarten…