
Materialwissenschaft
Selbstheilender Beton
Holländische Wissenschaftler haben einen Beton entwickelt, der sich nach der Bildung von Rissen selbst repariert. – (fa.) Im ecuadorianischen Andenhochland halten die Betonkanäle zur Bewässerung der Felder nicht lange: Der Beton hält den extremen Temperaturschwankungen nicht stand. Dadurch versickern grosse Mengen Wasser. Der vom Zementforschungsinstitut der Universität Delft entwickelte Beton wird jetzt in den Anden erprobt. Herkömmlicher Beton wird mit Fasern der Abaca-Pflanze, die in den Anden heimisch ist, vermischt und mit einer Bakterienpaste, die Bakteriensporen und Nährstoffe enthält, versetzt. Die Fasern verhindern, dass entstehende Risse weit aufklaffen. Die Bakterien scheiden Kalk aus, der die kleinen Risse füllt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Mikroben mehrere Jahrzehnte lang aktiv sind. Wenn sich der neue Beton in der einjährigen Testphase bewährt, wird er für neue Wassergräben eingesetzt.