

ERLEBT & BEWEGT
Bekenntnisse
Thomas Baumann
Zu meiner religiösen Sozialisation gehörte die Erwartung, sich zu seinem Glauben zu bekennen, um Menschen mit der Guten Nachricht zu erreichen, zu einem Leben mit Jesus einladen zu können. Die Frage für mich war nur: Wie? Was tun, wenn man vom Naturell her kein Billy Graham oder keine Corrie ten Boom ist?
Glücklicherweise boten sich auch schon in den 1980er-Jahren, als ich an die Universität ging, Aufkleber mit mehr oder weniger «frommen Sprüchen» als Hilfe an. Und so packte ich in den Proseminaren oder im Lesesaal der Bibliothek dann mein Federmäppchen mit dem «Gott kennen ist Leben»-Zitat Leo Tolstois auf den Tisch. Okay, der Spruch war nicht allzu evangelistisch, dafür konnte man in der nicht sehr frommen Uni-Atmosphäre Tolstoi als einigermassen bekannt voraussetzen.
An diese Zeit früher Glaubensbekenntnisse musste ich denken, als ich kürzlich – auf Anregung aus dem Familienkreis – ein T-Shirt erstand. Bei T-Shirts mit Aufdruck – und um ein…