
Theologie
Liebe – und tue, was du willst
In seinem Kommentar zum 1. Johannesbrief schreibt Augustinus: «Liebe – und tue, was du willst.» Wie hat er das gemeint? – (hst.) Was gut für ihn ist, weiss der Mensch nicht von sich aus. Es muss ihm von Anfang an gesagt werden (Micha 6,8; vgl. 1. Mose 2,16 f.). Diese Feststellung Helmut Egelkrauts erklärt die Notwendigkeit des Gesetzes Gottes. Das Gesetz ist bleibende Norm für Christen. Allerdings sind die Gebote Gottes nicht Ziel des Lebens, sondern Rahmen des Guten. 1. Das sorgfältige Studium des Neuen Testaments zeigt, dass die Alternative zur Freiheit von der Herrschaft des Gesetzes nicht die Missachtung des Gesetzes ist. Paulus rechnet sogar damit, dass im Endgericht alle Menschen nach dem Massstab des Gesetzes gerichtet werden (1. Kor. 7,17–19). 2. Ein Christ lehnt das Gesetz nicht ab wie ein «Gesetzloser», sondern ist ein zum Leben mit den Geboten berufener Jünger (vgl. Matth. 28,20). «Der Indikativ der Gotteskindschaft (Gal. 4,6 f.)…