

Ein reformatorischer Priester
Martin Boos (1762–1825) war eine wichtige Figur in der Allgäuer Erweckungsbewegung. Wegen seiner reformatorischen Haltung wurde er als Priester abgesetzt. – (fa.) Das Institut für Theologie und Gemeindebau des Evangelikalen Bildungswerks in Österreich hat die 1826 von Johannes Gossner herausgegebene Autobiografie des aus Oberbayern stammenden Predigers der Allgäuer Erweckung in einer gut lesbaren Ausgabe neu herausgegeben. Martin Boos (1762–1825) war zwar ein katholischer Priester, aber ein «Prediger der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt», und genau dieser reformatorische Schwerpunkt machte ihn für Katholiken verdächtig. Boos wurde verhört, jahrelang eingesperrt, als Pfarrer abgesetzt – und musste auswandern: Augsburg, Gallneukirchen (Oberösterreich), Düsseldorf und Sayn (bei Koblenz) waren die Hauptstationen seines Lebens. Wenn eines von Boos’ «Pfarrkindern» sein eigenes Leben sehr streng beurteilte und meinte: «Mir kann Gott nicht verzeihen», dann sagte…