

Kälte, Leere, Einsamkeit
Bücher der Schweizer Autoren Peter Stamm und Martin Suter sind in den Schulen Pflichtlektüre. Sie sind aktuell, spannend und trotzdem liegt eine seltsame Kälte über ihnen.
Es gibt Literatur, die – gleichgültig, ob sie von ihren Aussagen her zustimmend oder ablehnend gelesen werden kann –, so dicht am Leben und an der Wirklichkeit dran ist, dass man sich richtiggehend in den Text hineinversetzt. Man fragt sich: «Was hätte ich getan?» und signalisiert damit, dass das Buch/der Text einen existentiell getroffen hat, und dies nicht nur in dem oberflächlichen Sinne, in dem man heute ja permanent «betroffen» sein muss. Im Unterricht sind das dann diejenigen Bücher, bei denen Schüler zu ihren Klassenkameraden sagen: «Kauft das und lest es auch!», nachdem sie das fragliche Werk in einem Referat oder einer Präsentation vorgestellt haben. Auf der anderen Seite gibt es Bücher, die völlig realistisch sind – oder es zumindest vorgeben –, und die sind inzwischen auch…