

Das Aufblühen
Israel, zu biblischer Zeit ein fruchtbares Kulturland, verfiel nach dem Exodus des jüdischen Volkes zu einer Wüstenei. Der historische Bericht eines Experten lehrt Staunen über die Wiedergeburt.
Stefan Frank
Das Land könne nicht Hunderttausende oder gar Millionen weitere Bewohner ernähren. So lautete Ende der 1930er-, Anfang der 1940er-Jahre eines der Hauptargumente zur Beschränkung der jüdischen Einwanderung in das britische Mandatsgebiet Palästina und gegen die Gründung eines jüdischen Staates. Doch als der renommierte amerikanische Agrar- und Forstwissenschaftler Walter Clay Lowdermilk (1888–1974) vor 75 Jahren, im Jahr 1944, das Buch «Palestine, Land of Promise» veröffentlichte, räumte er mit diesem Vorurteil gründlich auf. Palästina könne Lebensmittel für Millionen Menschen produzieren, erklärte er, und so nach dem Krieg die verfolgten Juden Europas aufnehmen. Er pries die von den jüdischen Siedlern in Angriff genommene Rückgewinnung der Wüste – ein Projekt, an dem er…