
LESERBRIEFE
Eine Herausforderung
zu: «Dem Heiland zugehörig», 1/19
Ich bin dankbar für den guten und wertvollen Beitrag, welcher zu Änderungen im eigenen Leben aufruft. Ich denke, dass es im Leben jedes Menschen, der Jesus Christus liebt, solche Anstösse braucht, damit wir nicht in einem Fehlverhalten unserem Herrn gegenüber verharren, möglicherweise sogar unwissend!
Auf Seite 47 dieses Beitrages wird Nancy Leigh DeMoss angeführt, dass sie jeweils verschiedene Dinge meidet, die zu einer Gefahr auswachsen könnten. Das ist nachvollziehbar, doch es löst die Herausforderungen in Bezug auf das gefallene, böse Herz des Menschen nicht. Adam und Eva waren der Versuchung des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen ausgesetzt, denn er war eine Lust für die Augen, gut zur Speise und begehrenswert. Doch sie durften davon nicht essen. Sie hätten nun also den Baum umhauen oder eine Schutzwand darum herum errichten können, um nicht weiter versucht zu werden. Doch das hätte die Sünde in ihrem Herzen nicht beseitigt! Sie hätten sich allerdings auch ehrlich mit den Regungen und Begierden ihres Herzens auseinandersetzen und das dem Herrn bekennen und Ihn bei Seinem nächsten Besuch um Hilfe bitten können. So wäre ihnen geholfen worden und der Herr hätte sie von den Lüsten in ihrem Herzen befreit!
Das ist es, was uns das zehnte Gebot sagt oder was Christus selbst mitteilt, wenn er sagt, dass Hass bereits Mord und das Begehren einer anderen Frau bereits Ehebruch ist. Er will in der Finsternis unseres Herzens wohnen und uns dort von unserer Sünde befreien. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass das ein schwerer Kampf ist, der jedoch zu Frieden, Ruhe und Gelassenheit führt, denn es setzt der Begierde im Herzen ein Ende!
Rainer Dietrich, CH-Menziken
Gottes Wort muss als Ganzes gesehen werden
zu: «Das Wort ist heilig», 5/19
Zunächst herzlichen Dank für Ihre Arbeit und die vielen wirklich wertvollen Artikel. Wir (meine Frau und ich) lesen sowohl factum als auch ethos mit grossem Gewinn.
Nun zu dem im Betreff genannten Artikel. Die erwähnten Beispiele von Dr. Hans Förster kann ich so nicht nachvollziehen. Zu 1. Thess. 2,14 bietet der griechische Text «ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων» = «von den Juden» gar keine Möglichkeit, hier von durch «einige unter» zu ersetzen. Die buchstäbliche Wiedergabe des griechischen Textes als Fehlübersetzung zu deklarieren, passt nicht zu dem eingangs im Artikel formulierten Anspruch, Gottes Wort mit Achtung und grossem Ernst zu begegnen. Hier beim Übersetzen interpretativ einzugreifen, verändert tatsächlich die im griechischen Text gemachte Aussage. Hier geht es tatsächlich um die Masse des jüdischen Volkes inkl. ihrer Anführer und der Schuld, die sie durch die Ablehnung des Messias und der Verfolgung von Gottes Boten auf sich geladen haben. Dies machen die nachfolgenden Verse 15 und 16 deutlich.
Zu dem Verb apollymi (Preuschen: verderbe, vernichte; töte, lasse töten) aus Matth. 12,14 kann ich mir nicht erklären, wie Herr Förster zu der Aussage gelangt, dieses Wort würde sonst nirgends mit «umbringen» wiedergegeben. In den 90 Stellen im Neuen Testament (Beispiel erste Nennung Matth. 2,13: «Denn Herodes wird das Kindlein suchen, um es umzubringen») wird es überwiegend mit verderben, vernichten, zerstören und umbringen bzw. töten wiedergegeben.
Davon unbenommen bleibt doch Gottes Liebe zu seinem irdischen Volk bestehen und die Zusagen im Blick auf ihre Wiederherstellung und herrliche Zukunft unter der Herrschaft des Messias werden sich erfüllen.
Gottes Wort muss als Ganzes gesehen und verstanden werden, dann ist man auch nicht so sehr in Gefahr, nach der einen oder anderen Seite in extreme, unbiblische Ansichten zu fallen. Einzelne Aussagen abzuschwächen, um gefährlichen Tendenzen vorzubeugen, ist da nicht der richtige Weg.
Michael Lauth, DE-Herborn
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Die FACTUM-Redaktion
Anmerkung der Redaktion:
Die Kritik des Lesers erscheint der Redaktion berechtigt und es soll nicht der Eindruck erweckt werden, wir könnten der Bibel, wie sie uns vorliegt, nicht vertrauen.
Mit der Leserkritik konfrontiert, schrieb der im Text zitierte Bibelforscher Dr. Hans Förster: «Für meine Argumentation war Johannes 6,39 – wo Jesus von sich sagt, dass er niemanden verlieren möchte und das Verb apollymi verwendet – zentral. Wenn apollymi sicher ‹umbringen› bedeuten würde (und das bedeutet es nicht), müssten wir auch hier mit ‹umbringen› übersetzen. Die Tatsache, dass wir das nicht machen, zeigt meines Erachtens, dass es sich um eine Übersetzungsentscheidung handelt, die möglicherweise den jüdischen Autoritäten etwas unterstellt, was der griechische Text nicht eindeutig hergibt.»
Das hat mich bewegt
zu: «Editorial», 5/19
Bisher habe ich erst das Editorial der gerade eingetroffenen factum-Ausgabe 5/19 gelesen und ansonsten nur gestöbert. Es hat mich so bewegt, dass ich spontan 50 Euro als Förderbeitrag überweise. Mein/unser inständig flehendes Gebet ist, dass der Herr diesen Leuchtturm erhält, von dem aus die Wirklichkeit noch «... in einem christlichen Deutungsrahmen zum Leuchten gebracht wird», wie der Liedermacher Jörg Swoboda schreibt. Dazu auch Ihnen persönlich Gottes Segen.
Dr. Rainer und Ursula Facius, DE-Troisdorf