

Schuld, umkehr – und Segen
Die Feierlichkeiten der «luther-Dekade», mit der an «500 Jahre reformation» gedacht wird, finden 2017 ihren höhepunkt. Der umgang mit den Schattenseiten erfordert eine echte umkehr.
500 Jahre Reformation: Scharen von Touristen werden 2017 an den Stätten von Luthers Wirken erwartet, um diese Segensgeschichte zu feiern. Die dunklen Seiten der Reformation werden dabei nicht verschwiegen. Aufschlussreich ist, wie die von der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) beauftragte Botschafterin des Reformationsjubiläums, Margot Kässmann, diese Schattenseiten in einem Artikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aufgegriffen hat. Sie stellt darin fest, dass für den Judenhass des späten Luthers der «Zeitgeist» keine Rechtfertigung ist und dass seine Äusserungen die Kirche «auf einen entsetzlichen Irrweg» geführt haben. Wir können dankbar sein für diese klare Bewertung. Doch ihre Hinführung zu dieser Feststellung stimmt nachdenklich. Sie kommentiert darin den Prozess…