

Johannes Gerloff Ein Haus in Hebron
Schön ist das vierstöckige Haus am Rand der staubigen Strasse zwischen der jüdischen Siedlung Kirjat Arba und der Altstadt von Hebron nicht. Aber international bekannt und heftig umstritten. «Der Verteidigungsminister genehmigt neue Siedlung in Hebron, erstmals seit den 1980er-Jahren», schnaubt Israels Friedensbewegung «Schalom Achschav» (Friede jetzt). Zu ihrem Leidwesen bietet das «Haus des Streits», wie sie es nennt, Wohnfläche für «mehr als 120 Menschen». Nach jahrelangem Rechtsstreit hat die israelische Armee zu Beginn der dritten Aprilwoche 2014 erlaubt, dass Juden das Haus beziehen. An der Front des Gebäudes, das Palästinenser «Radschabi-Haus», die Armee «braunes Haus» und die Siedler «Haus des Friedens» nennen, prangt ein Plakat mit Worten des Propheten Jeremia: «Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun, und ich will sie in diesem Lande einpflanzen, ganz gewiss, von ganzem Herzen und von ganzer Seele» (Jeremia 32,41; Luther 1984). Was…