

Politik/Gesellschaft
Ein gutes Gesetz hilft
Frankreich hat ein vorbildliches Prostitutionsgesetz vorgelegt. Es hilft Frauen beim Ausstieg, bestraft Zuhälter und Freier.
Thomas Schirrmacher
Während in wirtschaftlichen Fragen Deutschland eher Vorbild für Frankreich zu sein scheint, gilt das in Sachen Prostitution und Menschenhandel genau umgekehrt. Nach Jahren heisser Debatte hat das französische Parlament ein Gesetz verabschiedet, nach dem der Kauf von Sexdienstleistungen (Prostitution) verboten ist und ein Zuwiderhandeln mit 1500 Euro bestraft wird, während die Prostituierten selbst entkriminalisiert werden.
Den 80 Prozent der rund 40 000 «Sex workers» im Land, die keine französischen Bürger sind, wird die Einbürgerung stark erleichtert, wenn sie aus ihrem Gewerbe aussteigen und dazu ein sechsmonatiges Aussteigerprogramm absolvieren. Daneben wird eine Stiftung eingerichtet, die jährlich 4,8 Mio. Euro und alle Einnahmen aus den Strafgebühren erhält, um Ausstiegsprogramme für Prostituierte…