

EINE RADIKALE WENDE
Vom Rast- und Ruhelosen, vom Suchenden zu dem, der den guten Weg weisen kann: Der Todestag des wortmächtigen Evangelisten Fritz Binde jährt sich am 10. September zum hundertsten Mal.
Matthias Hilbert
Der am 30. Mai 1867 in Coburg als Sohn eines Uhrmachers geborene Fritz Binde war ein rast- und ruheloser Wahrheitssucher. Bereits in seiner Zeit als Uhrmacherlehrling besorgte er sich auf Pump viele Bände einer Buchreihe, die den verheissungsvollen Titel trug: «Das Wissen der Gegenwart». Als der zum Jähzorn neigende Vater die Schulden und Lesesucht seines Sohnes entdeckt, kommt es zu einer fürchterlichen Szene. Seitdem nimmt ihr beiderseitiges Verhältnis immer schlimmere Formen an.
Schliesslich hält es der freiheitsliebende Jugendliche zu Hause nicht mehr aus. Er läuft aus seinem Elternhaus fort und durchstreift mit einem Tippelbruder sein Heimatland. Als er sich einmal in einem grossen Schlafsaal einer Herberge in Frankfurt gerade zur Ruhe begeben hat, bekommt er mit, wie…