
Nochmals: Der «Engel des Herrn»
zum Leserbrief von Michael Schmidt, 1/17
Gerne komme ich der Bitte des Leserbriefschreibers in Heft 1/17 nach und beantworte hiermit die Frage, wie viele Individuen in 2. Mose 3 persönlich auftreten. Die Antwort finden wir in Apostelgeschichte 7,30. Da ist einerseits der Engel in der Feuerflamme, der in 2. Mose 3 als Engel des Herrn bezeichnet wird, und andererseits die Stimme des redenden Herrn, Jahwes, des Gottes Israels. Dieser tritt nicht persönlich in Erscheinung, Mose hört nur Seine Stimme. Und damit ist die Zahl der auftretenden «Individuen» schon geklärt.
An dieser Stelle darf ich noch etwas ergänzen. Es kommt tatsächlich einmal im NT der Begriff «Engel des Herrn» mit bestimmtem Artikel vor, und zwar in Matthäus 1,24. Jesus war bereits im Mutterleib der Maria und dann befiehlt der Engel des Herrn dem Josef, seine Frau zu sich zu nehmen. Gibt es noch einen deutlicheren Beweis, dass der Engel des
Herrn nicht Jesus ist?
Eberhard Weber, DE-Güglingen
Voll getroffen!
zu: «Das düstere Saeculum Donaldi», 1/17
Die Veröffentlichung von Siemon-Nettos Artikel zu Trumps Präsidentenwahl begrüsse ich sehr und möchte mit meinem Kommentar einen Gegenakzent zu den in Ausgabe 2/2017 abgedruckten Leserbriefen setzen.
Es ist für mich erschreckend zu sehen, dass – auch hierzulande – gerade Christen Trumps Wahl sehr unterstützen, nur weil er einige christlich-konservative Werte (die ja grundsätzlich zu fördern sind) lautstark «raushaut», obwohl sein gesamtes Auftreten und sein allgemeiner Lebenswandel eher eine völlig andere als christliche Handschrift zu tragen scheinen.
Offenbar sieht man nun in ihm den grossen Unterstützer der Juden und Christen und setzt grosse Hoffnung auf ihn im Hinblick auf Verbesserung der allgemeinen Weltlage.
Es ist wohl wahr (wie Leser schrieben), dass Gott selbst letztlich das Weltgeschehen bestimmt und auch Machthaber ein- bzw. absetzt (Daniel 2,21). Ebenso ist unbestritten, dass Christen für alle Menschen, besonders auch für die in Hoheit, beten sollen (1. Tim. 2,1+2).
All das schliesst jedoch nicht aus, dass man das Zeitgeschehen beobachten sollte und sich auch zu politischen Entwicklungen eine Meinung bilden und diese auch kundtun darf – ohne dabei Gottes Souveränität infrage zu stellen.
Nichts anderes tut Siemon-Netto mit seinem Artikel. Es ist leider meiner Meinung nach nur allzu typisch für Fromme, dass sie politische Programme, Parteien und Personen vorschnell unterstützen, sobald diese auch nur wenige ihrer eigenen Werte vertreten. Dabei werden jedoch meist der Zusammenhang und auch die nötige Weitsicht vergessen.
Siemon-Netto sieht es für mich recht, wenn er solchen Evangelikalen eine «schwärmerische Blindheit» bescheinigt und sie als «gedankenlose Geistlichkeit» betrachtet.
Vielleicht haben diese Leute sich zu schnell von Trumps bekundeter Sympathie zu konservativen Werten blenden lassen und zu wenig bzw. gar nicht beachtet, dass die Bibel uns für die letzten Tage keine Herrscher prophezeit, die sich in Aufrichtigkeit dem christlichen und jüdischen Volk zuwenden werden. Im Gegenteil: Es werden solche aufstehen, die als falsche Unterstützer agieren und letztlich ihr wahres Gesicht offenbaren werden.
All das erlebten wir bereits in der Geschichte und es ist immer wieder von Neuem erschreckend, wie gerade Christen, die eigentlich einen nüchternen Blick haben sollten, sich übereilt von geschickt ausgestreuten Ködern einfangen lassen.
Dank daher an Uwe Siemon-Netto für den m. E. eher nüch-tern-realistischen Blick auf die Situation und Dank ebenso an die Redaktion von factum für die Veröffentlichung seines Artikels.
Iris Schumann, DE-Siegen
Etwas Entscheidendes fehlt
zu: «Das Geschenk», 9/16
In factum 9/16 schreibt Thomas Baumann einen Artikel über die Bibel. Er schreibt vieles Richtige über dieses Buch, dem ich persönlich sehr zustimmen kann. Besonders hilfreich sind auch die Erfahrungen, die er über das persönliche Bibellesen weitergibt. Der Anlass meines Schreibens ist jedoch, dass meines Erachtens etwas ganz Entscheidendes fehlt, nämlich Jesus Christus als Mittelpunkt der gesamten Bibel, des Alten sowie des Neuen Testaments. Der Kern der Bibel ist «die Geschichte Gottes mit seiner Schöpfung und mit uns Menschen», so wird hier gesagt. Etwas später heisst es dann: «Und dann der Gipfelpunkt: die Geschichte, wie Gott in Jesus Mensch wird und unter uns lebt in vier Versionen, den Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Jedes Evangelium setzt andere Akzente und beleuchtet andere Facetten, aber alle erzählen die gleiche grossartige Geschichte: das grösste Geschenk Gottes an uns Menschen.»
Hier fehlt die Aussage, was, bzw. wer das grösste Geschenk Gottes ist. Das ist doch nicht die Bibel als Buch. Es ist eine Person, Jesus Christus, der Sohn Gottes, der am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist, uns dadurch mit Gott versöhnt und uns ein ewiges Leben erworben hat. Die gesamte Bibel zielt auf diese Tat Jesu hin, beschreibt sie uns und ruft zum Glauben daran auf. Diese Hauptsache muss doch erwähnt werden.
Die «Brille», mit der wir das AT lesen sollten, hat Jesus uns selbst gegeben: «Die Schrift zeugt von MIR» (Joh. 5,39).
Ursula Friedrich, DE-Bad Oldesloe
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