

«... eine unbeschreibliche Freude»
Glückliche Bekehrung eines Unglücklichen: Wie der Theologe Sören Kierkegaard im Kern eines schwermütigen Familienerbes doch das Evangelium fand.
Matthias Hilbert
Ein kleiner, vielleicht noch nicht einmal zehn Jahre alter Hirtenjunge namens Michael Pedersen Kierkegaard hütet in der kargen jütländischen Heidelandschaft Schafe. Ihn friert in der Kälte, er leidet Hunger. Er fühlt sich einsam und verlassen. Da stellt das Kind sich auf eine Anhöhe – womöglich handelt es sich um einen grossen Findlingsstein –, ballt seine kleinen Fäuste und verflucht in seiner ganzen Empörung und Verzweiflung Gott! Denn wie könne Gott – wenn es ihn denn gebe – es zulassen, dass ein armes, unglückliches Kind wie er so sehr leiden müsse, statt ihm zur Hilfe zu kommen!
Nur wenig später, Michael ist inzwischen elf oder zwölf Jahre alt, verlässt der Junge den kleinen, ärmlichen Bauernhof seiner Eltern in Saeding und begibt sich nach Kopenhagen. Hier kommt er bei seinem Onkel Nils…