
Kommentar
Araberin, Kochstar, Mikrobiologin
Die Sendung «Meisterkoch» erreicht in Israel die phänomenale Einschaltquote von 40 Prozent. Das ganze Land redet über diese Kochshow. Als der zum Judentum konvertierte Deutsche Tom Franz vor zwei Jahren gewann, war davon auch in Deutschland zu lesen. Beim diesjährigen Finale gewann eine Frau, die arabisch spricht und Muslimin ist: Dr. Nof Atamna-Ismaeel, eine 33 Jahre alte Mutter dreier Kinder, von Beruf Mikrobiologin. Diesmal war die Siegerin des Koch-Wettbewerbs den deutschen Medien keine Zeile wert. Atamna-Ismaeel nannte den Wettbewerb «eine der aufregendsten Erfahrungen meines Lebens». Das Geld, das sie als Siegerin bekommt, will sie nutzen, um eine jüdisch-arabische Kochschule zu eröffnen. Von alldem erfährt man in Deutschland nichts. Weil es nicht ins Bild der Feindschaft zwischen Juden und Arabern passt, zum Bild vom unterdrückten Araber In Israel, das die meisten deutschen Medien zeichnen? Israel ist ein Land, in dem Menschen aus…