
LESERBRIEFE
Klare Grenzüberschreitung zu: Titelbild, 2/15
Mit der Titelbildauswahl der factum-Ausgabe 2/15 haben Sie leider eine ganz klare Grenzüberschreitung in Richtung des alleruntersten Boulevard-Niveaus begangen. Seit vielen Jahren erhalten wir factum und ethos als Geschenk-Abo und lesen beide Zeitschriften gerne und mit Gewinn. Haben Sie sich einmal Gedanken darüber gemacht, welche verstörenden Auswirkungen die Nahaufnahme eines zu Tode gefolterten und an einem Balken aufgehängten, blutverschmierten Menschen auf dem Titelbild einer christlichen Zeitschrift auf Kinder haben kann? Die Titelbildauswahl der Ausgabe 2/15 war ein schwerer Fehler! (...)
Die Stärke von factum liegt in der sach,- werte- und wahrheitsbezogenen Aufarbeitung, Behandlung, Analyse und Darstellung verschiedenster Themen mittels des Mediums Wort. Üben Sie Zurückhaltung bei der Auswahl von Bildern für Ihre Zeitschrift. Begeben Sie sich nicht auf das Niveau derer, die in grossem Stil durch plakative und bildhafte Darstellungen die Massen betören. Die Bilder mögen real, wahr und echt sein, allein, welchen Nutzen, welche Auswirkungen, welche Folgen haben sie? Bilder stellen immer nur einen minimalen und vollständig zusammenhangslosen Ausschnitt dar. Allein Worte können den Zusammenhang herstellen und beschreiben. Dürfen wir als Christen die Bilder getöteter Menschen verbreiten? Bedenken Sie, dass gegenwärtig radikale und äusserst brutale «Gotteskämpfer» in der Welt ihre abscheulichen Taten mittels des Mediums Bild in das Bewusstsein der Menschheit zu transportieren versuchen. Wollen Sie denen eine Plattform bieten?
Bilder dringen sofort und ungefiltert in unser innerstes Bewusstsein ein und treffen uns im seelischen und emotionalen Bereich. Worte dagegen regen unser Denken an und treffen uns auf der Ebene des Geistes.
Das Medium Gottes ist das Wort, die Bibel. Das Wort ist kraftvoll genug und bedarf nicht der Unterstützung durch fragwürdige Bilder, so echt und wahr diese auch sein mögen. Man muss als Christ kein «Bilderstürmer» sein, aber wir alle sollten vor dem Hintergrund der Aussagen der Bibel ein kritisches Verhältnis zu den Bildern der Gegenwart haben. Vielleicht haben diese einen grösseren (negativen) Einfluss auf uns, als wir dies eingestehen wollen. Besinnen und konzentrieren Sie sich auf die Kraft und Stärke des Wortes. (...)
Christian Peter, DE-Siegen
Bilder verfolgen mich zu: Titelbild, 2/15
Ich bin schockiert und enttäuscht über das Titelbild des letzten factum. Muss denn factum auch aus dem gleichen Horn blasen wie alle weltlichen Medien? Tag und Nacht verfolgen mich diese Bilder der verfolgten und terrorisierten Menschen. Ich abonniere factum seit Jahren neben der guten Berichterstattung auch wegen der Ermutigung für uns Christen. Das sollte so bleiben!
Marianne Wälli, CH-Thal
Hinschauen, nicht wegschauen! zu: Titelbild, 2/15
Das Bild auf dem Cover der letzten factum-Ausgabe war ein ungewöhnlicher Blickfang, der viele überrascht, vielleicht auch einige erschreckt haben dürfte. Diese factum-Ausgabe hatte ungemein wichtige und wertvolle Beiträge voll aktueller Brisanz in sich. Und dazu passte das Titelbild vorzüglich. Sicher, es ist gewagt, gerade auf Christen, denen Voyeurismus fremd ist, denen ihre heile und hoffnungsfrohe Glaubenswelt ein heimeliges Refugium bietet, könnte es herausfordernd wirken. Doch was wird da herausgefordert, wenn nicht das Nachdenken über den Ernst der Lage? Hängt nicht das biblische Christentum längst an einem blutigen Kreuz? Haben es sich Christen nicht längst abgewöhnt, auf die Glaubensbrüder zu schauen, die in aller Welt (pardon! – ausser der zivilisierten) den Kopf hinhalten für die Treue zu ihrem Glauben? Es wird höchste Zeit, hinzuschauen und die Märtyrer mit unserer Aufmerksamkeit für ihren Opfermut zu ehren. Wir sollten nicht länger wegschauen! Man muss das aushalten können, diesen Blick auf das hässliche Gesicht einer zunehmend gottlosen Welt. Ich glaube, der Gekreuzigte, der vermutlich ein Christ war, hätte das auch so gewollt, dass wir Kenntnis nehmen davon, wie Christen behandelt werden und dass es eine Welt nicht kümmert, die viel lieber ihre Solidarität mit denen erklärt, die alles beschwichtigen, verharmlosen und beschönigen.
Roman Nies, DE-Neuenstadt
Nachfolge ist kein Spaziergang zu: factum, 2/15
Das letzte factum ist sehr beeindruckend und hat viele ansprechende, aber auch nachdenklich machende Artikel. factum ist ein grosser Gewinn für die deutschsprachigen Christen. Das Heft ist wirklich gelungen, auch wenn es doch auch die Situation der Christen in einer Weise darstellt, die uns zeigt, dass wir uns immer mehr bewusst werden müssen, dass unser Weg kein Spaziergang ist, sondern der Weg der Nachfolge unseres Herrn, der uns gesagt hat, dass die Welt uns nicht mit offenen Armen empfängt, sondern uns genauso ablehnt, wie sie es auch Jesus gegenüber getan hat. Trotzdem wollen wir uns nicht verstecken, sondern das Evangelium verkündigen und uns durch sein Wort ermutigen lassen, ihn zu bekennen.
Thomas Giebel, DE-Neuried (Bayern)
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Die FACTUM-Redaktion