
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser
Das sind keine normalen Zeiten, in denen wir leben. Aber sie sind ganz in Gottes Hand und Christen haben allen Grund zur Zuversicht.
Kann man ein Buch empfehlen, das man noch gar nicht ganz gelesen hat? Dieses Risiko gehe ich ein und lege Ihnen nach Lektüre der ersten Kapitel das Buch von Thomas Kotulla «Die Begründung der Welt» (Brunnen Verlag) ans Herz. Schritt für Schritt geht er der Frage nach, ob logische Argumente für oder gegen die Existenz Gottes sprechen. Die Fragen, die er aufwirft, die Antworten, die er gibt, führen immer mehr ins Zentrum. Thomas Kotulla verblüfft mit seiner klaren Gedankenführung und kommt dem Leser mit seiner verständlichen Sprache entgegen. Ein kluges Buch. Es ist ein Gewinn vor allem auch für solche, die glauben, aus logischen Gründen den Glauben ablehnen zu müssen. Das ist eine Geschenkempfehlung für kritische Zeitgenossen, die finden wollen, wonach sie suchen. «Dies sind keine normalen Zeiten», schreibt ein anderer Autor, der Amerikaner Joel Rosenberg. Er analysiert die amerikanische Gegenwart und bewertet sie im Licht biblischer Prophetie. Besorgt fragt er, ob Amerika vor einem in seiner Geschichte beispiellosen Niedergang steht. Markus Haller hat Rosenbergs Buch «Implosion» gelesen und stellt die Szenarien des Autors vor (ab S. 12). Rosenberg wird von grossen TV-Stationen interviewt, sein Buch ist ein Bestseller. In Deutschland bekäme Rosenberg wahrscheinlich nicht einmal von der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) ein Forum. Deren Beliebigkeits-Theologie wird inzwischen sogar ganz weltlichen Kommentatoren zu bunt: «Eine Kirche, die ihren Auftrag ernst nimmt, für die nicht alles relativ und verhandelbar ist, muss Wert darauf legen, ihren Glaubenskern zu bewahren und ihn der Welt vorzuleben. Sonst säkularisiert sie sich selbst und wird genau dazu: zu einem Verein unter anderen Vereinen», schrieb «Die Welt».
Der Westen hat die Orientierung verloren. Direkt von einer Militärparade unter dem Motto «Tod Amerikas» – auf der Shahab-3-Trägerraketen (1300 Kilometer Reichweite) mit der Parole «Israel sollte aufhören zu existieren» gezeigt werden – fliegt Rohani nach New York und bezirzt den desorientierten Westen. «Warum sollte ein Land, das ein rein ziviles Nuklearprogramm beabsichtigt, wiederholt Resolutionen des UN-Sicherheitsrates ignorieren und durch Sanktionen seine Wirtschaft belasten?», fragte Israels Premier Netanjahu besorgt. Rohani ist das freundliche Gesicht des Terrors. Hinter seinem Lächeln steht der Judenhass, der seit 1978 im Iran Staatsdoktrin ist. Israel steht im Zentrum der Menschheitsgeschichte und rückt jetzt ins Epizentrum der Ereignisse. Diesem Land und Volk hat Gott unverbrüchliche Treue zugesagt. Die Feinde Israels toben und schon bilden sie Koalitionen gegen Zion. Die Verbindung von Iran mit Russlands neuer Dominanz erinnert viele Bibelleser an die prophetischen Worte in Hesekiel 38 und 39. «Mögen beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen», betet der Psalmist (Ps. 129,5). Und sein Gebet wird erhört werden. Daran lässt die Bibel keinen Zweifel. Die Feinde Zions werden «mit Schande bekleidet» (Ps. 132,18) von ihren Vernichtungsträumen aufwachen, mit leeren Händen, erschöpft und mit «ausgedorrter Seele» (vgl. Jes. 29,8). Ja, es ist keine «normale Zeit», in der wir leben. Wer kann noch begründet die Hoffnung haben, dass es dem Menschen gelingt, die Welt irgendwann einmal tatsächlich zu befrieden? Zuversichtlich in die Zukunft schauen kann nur, wer weiss, dass Gottes Wort die Wahrheit ist. Die an das Wort der Bibel glauben, sind berufen, aufzusehen und ihre Häupter zu erheben. Voller Zuversicht. Denn sie können gewiss sein, dass ihr Erlöser lebt. Ihr Thomas Lachenmaier, Redaktionsleiter