

ArchäologIe/ Zu schön, um wahr zu sein?
Antike Fundstücke aus Israel werden schnell als Sensation hochgelobt und mitunter vorschnell wieder als Fälschung abgeschrieben. Auch Indizien spielen bei der Bewertung eine Rolle.
Berichte von sensationellen archäologischen Entdeckungen machten in den letzten Jahren die Runde: Ein Knochenkasten (Ossuar) des Jakobus, Bruder des Jesus von Nazareth; eine Inschrift des judäischen Königs Joasch aus der Zeit des Ersten Tempels; ein Elfenbein-Granatapfel, dessen Inschrift ihn «zum Tempel des HERRN gehörend» ausweist.
Wenig später hiess es, diese Sensationen seien allesamt als Fälschungen entlarvt. Der Leitspruch des vorsichtigen Archäologen schien sich erfüllt zu haben: «Zu schön, um wahr zu sein!» Dieses Geschehen wirft ein bezeichnendes Licht auf eine diffizile Problematik: Zuverlässige Aussagen über die Echtheit antiker Fundstücke zu machen, ist extrem schwierig.
Je sensationeller ein Fundstück zu sein scheint, desto wahrscheinlicher ist, dass es eine…