
Orthodoxe Renaissance
In Rumänien reagieren viele Menschen auf die Umbrüche der Zeit mit einer Hinwendung zur Orthodoxie.
Bei Fahrten ins Rumänien nach der Wende waren die vielen neuen protestantischen Kirchen nicht zu übersehen, die an allen Ecken und Enden aus dem Boden schossen: Gleich nach der ungarischen Grenze standen auf einmal imposante Bethäuser der Baptisten neben den alten Wehrkirchen von katholischen Donauschwaben, lutherischen «Siebenbürger Sachsen» oder calvinischen Ungarn. Es schien sich der erste evangelikale Siegeszug nach Südosteuropa zu wiederholen. Nur waren diesmal neben Baptisten und Methodisten auch Pfingstgemeinden und Adventisten führend beteiligt. Doch noch zahlreicher sind heute an allen Strassen Schilder und Wegweiser, die zu neu gegründeten orthodoxen Klöstern, Klausen und Eremitendörfern führen.
Das Land erlebt eine regelrechte Klosterinflation: Aus den rund 200 historischen Konventen im Jahr 1989 sind inzwischen 26 000 grössere und kleinere monastische…