

«DER BEGINN LIEGT IN SICHEM»
Die Bergregion Samaria zwischen Galiläa und Judäa gehört heute zu den «umstrittenen Gebieten». In der Geschichte Israels jedoch spielt sie eine bedeutende Rolle. Eine Spurensuche vor Ort.
Mirjam Holmer
Wer mit dem Auto den Weg zum Berg Kabir hinaufschlängelt, wird mit einem atemberaubenden Ausblick in alle Richtungen belohnt. Der Berg liegt im Norden des Westjordanlandes, die Spitze reicht bis 792 Meter über den Meeresspiegel. So ist er zwar nicht der höchste in der Umgebung – der nahegelegene Garizim schafft es an seinem höchsten Punkt auf 880 und der Berg Ebal sogar auf 940 Meter –, doch hier geraten geschichtsträchtige Orte in den Blick. Ein Bewohner ist überzeugt: «Von diesem Berg sind fast die gesamten Wurzeln des jüdischen Volkes zu sehen.»
Auf dem gegenüberliegenden Berghang liegt die Siedlung Elon Moreh, in Luftlinie etwa sieben Kilometer von der Stadt Nablus, dem biblischen Sichem, entfernt. Die biblischen Königsbücher berichten, wie Jerobeam, der…