

Prof. Benjamin Ish-Shalom: «Am Ende des Militärdienstes soll der Soldat in den Spiegel schauen können und sich sagen: ‹Ich habe mich nicht in einen Unmenschen verwandelt.› Das ist von existentieller Bedeutung.»
Interview/Ethik
Ethische Asymmetrie
Israels Armee, die Israel Defense Forces (IDF), betreibt grossen Aufwand, um hohe ethische Ansprüche zu verwirklichen. Prof. Ish-Shalom über Wertevermittlung und Ausbildungsprogramme in der Armee.
factum: Professor Ish-Shalom, wer ist eigentlich der israelische Soldat?
Professor Benjamin Ish-Shalom: Er oder sie ist in Israel geboren oder vom Ausland eingewandert; hat Vorfahren, die aus aller Herren Länder – von Äthiopien, Marokko, Iran, Irak, Jemen, aber auch den USA, Deutschland, Russland und der Schweiz – immigriert oder bereits seit Generationen in Israel ansässig sind; ist religiös oder säkular; Stadtmensch oder Kibbuznik; Kapitalist oder Sozialist. Die Soldaten sind jüdische und arabische Israelis, Drusen, Christen, Atheisten; manche haben…