

Hitlers Pläne durchkreuzt
Als Kinder wurden Gerti Urman und Henry Stern kurz vor dem Krieg nach England in Sicherheit gebracht. Später zogen sie nach Israel. Ein Besuch im Kibbuz Lavi.
Viel Steine gabs und wenig Brot.» Was der schwäbische Dichter Ludwig Uhland einst seinen «Kaiser Rotbart Lobesam» feststellen liess, mussten auch die ersten jüdischen Siedler des Kibbuz Lavi erfahren, als ihnen der steinige Hügel in Untergaliläa 1949 zugeteilt wurde. Bis in die 50er-Jahre hinein «war Steineräumen die Hauptbeschäftigung», erinnert sich Henry Stern. Und Gerti Urman weiss aus der Gründerzeit, dass es «nie genug Essen» gab, das Leben von «Hitze und Krankheiten» bestimmt war. Wer heute durch das paradiesisch-subtropische Grün der Anlagen von Lavi geht, kann sich das kaum mehr vorstellen.
Henry Stern kann den Stuttgarter Zungenschlag auch nach mehr als sechs Jahrzehnten nicht verbergen, wenn er von seinem Elternhaus in der Atzenbergstrasse erzählt und vom Lehrer Pfitzmeier an der Friedrich-Eugen…