

INPUT
ZIVILCOURAGE
Der reformierte Theologe Paul Schneider starb vor 75 Jahren im KZ. Der eher zurückhaltende Pfarrer verzichtete auf seine Entlassung aus der Nazi-Gefangenschaft und blieb dort bis zu seinem Tod als «Prediger von Buchenwald». Damit ist er bis heute ein starkes Vorbild für konsequenten Glauben und Zivilcourage.
Paul Schneider wird 1897 als Sohn eines Pfarrers im Hunsrück geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg studiert der schüchterne junge Mann Theologie. Zusammen mit der Berliner Stadtmission hilft er Alkoholikern.
Schneider gerät immer wieder in Konflikt mit dem herrschenden Regime. Öffentlich kritisiert er Joseph Goebbels, den Reichspropagandaminister. Bei der Beerdigung eines Hitlerjungen widerspricht er der Auffassung, dieser sei jetzt «in den himmlischen Sturm Horst Wessel eingegangen». Mehrfach wird Schneider verwarnt. Man lädt ihn vor und verhört ihn. Er wird versetzt, um seinen Einfluss zu verringern. Immer wieder erhält er zeitweise Kanzelverbot und wird auch…