

ALLTAGSTAUGLICH
Das Ende der Trockenzeit in Afrika war eine mühsame Zeit. Die Landschaft war ausgedorrt. Jeder letzte Tropfen von Feuchtigkeit war aus dem Boden gesaugt und vom beissenden Staub verschlungen worden, der von der Wüste her wehte und Himmel und Erde in eine Schicht von fadem Gelb einhüllte. Die Brunnen gaben nur eine bräunliche Brühe her. Nach einem Bad war man dreckiger als davor. Das Trinkwasser schmeckte alt, staubig. Man ging schwitzend durch den Tag, mit einem Kratzen im Hals. Alles schrie nach Regen. Trockene Lippen, entzündete Augen, ein Lechzen nach Erleichterung, nach Kühle, nach der Farbe Grün. Das war Trockenzeit.
«ICH WILL DEM DÜRSTENDEN AUS DER QUELLE DES WASSERS DES LEBENS GEBEN UMSONST.»
(OFFENBARUNG 21,6 B)
Endlich kam ein leises Grollen aus der Ferne, Wolken rückten an, ein unheimliches Schweigen, die Ruhe vor dem Sturm. Wir hockten auf der Veranda, hatten Badeanzüge angezogen, horchten gespannt nach dem Platschen der ersten Tropfen. Endlich der Wolkenbruch!…