

ICH habe MEIN KIND abgetrieben
Der Schwangerschaftsabbruch schien «die Lösung». Stattdessen quälten Claudia Reichstein-Wellbrock danach psychische Probleme. Im Interview spricht sie über ein Thema, das in unserer Gesellschaft kaum Beachtung findet.
Frau Reichstein-Wellbrock, seit Sie sich erinnern können, wollten Sie fünf Kinder. Dennoch haben Sie mit 16 abgetrieben. Warum haben Sie sich damals für diesen Schritt entschieden?
Claudia Reichstein-Wellbrock: Ich war jung, in einer Gesangs-Ausbildung und ohne Kindsvater. Letztlich sollte ein Kind nicht meine Lebenspläne durchkreuzen. Bestärkt wurde dieses Denken von der Gesellschaft, die mir mit Sätzen kam wie: «Du versaust dir dein Leben, wenn du jetzt das Kind bekommst.» Mir war natürlich auch klar, dass ich eingeschränkt sein würde ...
Was war mit Ihren Eltern und dem Vater Ihres ungeborenen Kindes?
Die Eltern drängten mich weder in die eine noch in die andere Richtung. Das war mir keine wirkliche Entscheidungshilfe. Der Vater des Kindes…