

EINE Generation OHNE ELTERN
Craiova. Wir sitzen in der Kindergartendirektion. Im Türrahmen erscheint ein junges Ehepaar, an der Hand die kleine, zarte, blonde Tochter. Es ist der 1. März 2016. An diesem Tag, so will es der Brauch, erhalten alle Frauen – vom kleinsten Mädchen bis zur runzligen Grossmutter – entweder Blumen, kleine selbstgemachte Geschenke, einen kleinen Anstecker, Armbändchen etc. Obwohl der Legende nach etwas Heidnisches, hat sich der Brauch über die Jahrhunderte eingebürgert, und nun ist es einfach noch ein Tag, an dem man den Frauen einen schönen Frühling wünscht. Auch Vica, die Direktorin, erhält ihr Geschenk. «Wir sind extra aus Italien hergekommen. Wir wollten Ihnen einen schönen Frühlingsanfang wünschen! Unserer Tochter ging es nicht gut. Sie war krank, hatte Fieber, hat ständig erbrochen. Wir wurden angerufen und wir kamen, so schnell es ging.»
Eine ganze Generation wächst in Rumänien bei Grosseltern oder Nachbarn auf. Die Eltern, die des Verdienstes wegen oft…