

DIE MENSCHLICHEN FOLGEN
«Une Historie de Fou» zeigt die langen Schatten des Genozids an den Armeniern.
Zuerst sah es so aus, als ob die Rechnung der Mörder an 1,5 Millionen Armeniern aufgehen würde – und dass der erste Völkermord in der Geschichte mit solch unvorstellbaren Opferzahlen einfach vergessen würde. Hitler konnte den Judenmord noch mit dem Hinweis propagieren und bagatellisieren: «Wer spricht heute noch von den Armeniern?» Heute, genau hundert Jahre nach dem Beginn der Ermordung und Vertreibung der christlichen armenischen Türken, von denen viele auf Todesmärschen in die Wüste verhungerten und verdursteten, ist das Verbrechen alles andere als vergessen. Daran ändert auch nichts, dass die türkische Regierung alles tut, um die Erinnerung an das Geschehen zu verhindern. So, wie Präsident Erdogan bei der EU gegen die Förderung eines Konzerts der Dresdner Sinfoniker intervenierte, bei dem der Völkermord thematisiert wird, so wird ihm auch der Film «Une Histoire de Fou» («Eine…