

Schatten am Fuss der Pyramiden
In Ägypten werden christliche Mädchen entführt, um Lösegeld zu erpressen oder sie mit Muslimen zu verheiraten. Die Zukunft der Christen im Land der Pyramiden ist ungewiss.
Bereits in den letzten Jahrzehnten wurden die religiösen Minderheiten in Ägypten mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben hinausgedrängt. So hatten die christlichen Kopten, obwohl sie rund zehn Prozent der Bevölkerung stellen, kaum entscheidende Posten in Politik, Polizei, Armee, Sicherheitsdienst, Sport, Universitäten und Schulen inne.
Jetzt, nach den ersten freien Wahlen seit Jahrzehnten, deutet alles darauf hin, dass sie die grossen Verlierer sein werden. Der überwältigende Sieg der radikalen Kräfte, insbesondere der Muslimbrüder und der Salafisten, nimmt ihnen die Luft zum Atmen. Kaum war das alte System zum Erliegen gekommen, schnellte die Anzahl entführter junger Koptinnen in die Höhe. Drahtzieher sind unter anderem genau die Kräfte, die sich auch auf politischer Ebene in den Wahlen…