

(K)einer hat mich lieb!
Lisa liegt in ihrem Bett. Die bunten Vorhänge mit den weissen Schäfchen vor ihrem Kinderzimmerfenster hat sie fest zugezogen. Kein Sonnenstrahl soll hereinkommen. Schliesslich ist es drei Uhr nachmittags und noch ganz hell draussen. Lisa mag es jetzt dunkel haben, genauso finster wie ihre Gedanken sind. Plötzlich hört Lisa Schritte, die die Treppe hochkommen. Rasch zieht sie sich die Decke über den Kopf, damit niemand sie sehen kann. Doch die Schritte gehen an ihrem Zimmer vorbei.
«Ich wusste es ja: Niemand hat mich lieb!» Mama trägt den ganzen Tag das Baby herum oder spielt mit Lukas und Leon, den beiden jüngeren Brüdern von Lisa. Papa ist an der Arbeit. Niemand sucht sie. Lisa beginnt leise zu weinen. Sie fühlt sich so schrecklich einsam.
Traurig sein macht müde. Und so schläft Lisa ein. Stunden später erwacht das Mädchen. Es wird schon dämmrig draussen. Erschrocken fährt Lisa hoch. Sie hat ja den ganzen Nachmittag verschlafen! Wie spät es wohl ist? Warum liegt…