

NEID – DAS GELBGRÜNE MONSTER
Darum der gesenkte Kopf, der verstohlene Blick, das heimliche Schielen aus den Augenwinkeln. Es verrät, was wir gern zu verbergen suchen, weil wir uns dieser Gedanken schämen. Es ist der Neid, diese schäbige gelbgrüne Seelenregung, die aus dem Vergleichen kommt. Neid auf das Glück des andern, seinen Besitz, sein Aussehen oder seinen Erfolg. Nichts, so wage ich zu behaupten, sagt uns mehr über die Abgründe unseres Herzens.
Scheelsucht, so nannte man den Neid früher, der gerne auf das sieht, was andere haben, und das man selbst gern hätte. Was man nicht hat, gönnt man auch andern nicht.
Dieser gesenkte Kopf, der finstere Blick, der den Neid zu verbergen sucht, findet sich schon auf den ersten Seiten der Bibel.
Der Neid auf Gottes Macht und Herrlichkeit war vermutlich die erste Sünde, die im Herzen Satans aufkeimte. Sie stürzte ihn aus der Gegenwart Gottes in den Abgrund.
Und dann war es Kain, der sich von Gott gegenüber seinem Bruder zurückgesetzt fühlte. Was…