

VERPÖNTER ÜBERREST?
Ob eine arme Witwe und ihr Sohn aus der Stadt Zarpat sich für einen weiteren Tag mit normaler Kraft an ihr Tagewerk heranmachen können, hängt von einem Rest Mehl und Öl ab. Die Aussicht ist düster, die Hungersnot zieht ihre Schneisen durchs Land. Nur noch einmal ohne knurrenden Magen schlafen gehen, danach auf den lang ausgedehnten Hungertod warten. Ausgerechnet an jenem Tag taucht der Mann Gottes auf und fordert den kostbaren Überrest für sich selber ein. «Zuerst bereite mir davon einen kleinen Kuchen zu und bring ihn mir heraus! Dir aber und deinem Sohn magst du danach etwas zubereiten» (1. Kön. 17,13). Ist das sein Ernst? Sie soll zuschauen, wie ihr Gast die kostbaren Brotstücke verspeist, und dann den Überrest des Überrests für sich und ihren Sohn zubereiten? Wenn das nicht eine kolossale Zumutung ist!
Aber mal ehrlich: Was hat die Frau zu verlieren? Sich einen Tag früher oder später auf ihr Ende einstellen, welchen Unterschied macht das schon? Manchmal setzen…