

DER SPRUNG IN DER GLOCKE
Im vorweihnachtlichen Kunstlichtgeflimmer unserer Städte und Dörfer spiegelt sich die ganze Finsternis unserer Zeit. Glitzernde Fassaden, dahinter die Leere. Das echte Licht, der eigentliche Grund zum Freuen und Feiern, Jesus, wird verachtet.
Aus den Lautsprechern der Warenhäuser tönt es: «Süsser die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit, grad als ob Engelein singen, wieder von Frieden und Freud.» Leider hat die Glocke einen Sprung. Sie gibt keinen süssen Klang, sie scheppert nur.
Durch die ganze Schöpfung geht ein tiefer Riss. Alle Menschen sehnen sich im Grunde nach Liebe, Frieden und Gerechtigkeit. Aber ob im Kleinen oder im Grossen: Immer wieder kommt es zu Streit, zu Kriegen. Überall herrscht Ungerechtigkeit, Hass und Unfrieden. Wir erleben den Menschen im Widerspruch. Er ist gespalten, ja schizophren. Mit der einen Hand baut er Städte auf, mit der anderen bombt er sie nieder. Er kann lieben, aber auch hassen, aufrichten, aber auch zerstören. Der…