EDITORIAL

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LIEBE LESERIN, LIEBER LESER

Manchmal fällt es uns schwer, einen von Jesus zugewiesenen Platz auszufüllen, den wir uns selbst nicht ausgesucht hätten. Dieses «manchmal» erlebe ich dann, wenn Schwierigkeiten aufziehen und stationären Wolken gleich die Sonne verdunkeln. In solchen Situationen bin ich versucht, davonzulaufen.

Just in diesem Moment lese ich: «Habe acht auf den Dienst, den du vom Herrn empfangen hast, damit du ihn erfüllst» (Kol. 4,17 b). Das heisst, den Schwierigkeiten nicht auszuweichen wie der Skifahrer den Slalomstangen. Um das anzupacken, muss ich mir klar darüber sein, warum ich den Dienst erfüllen will, wie dies gelingen soll und was das Ziel ist.

Meine Motivation, Gott dienen zu wollen, gründet in der grossen Liebe von Jesus Christus, weil er für mich starb, um mich zu retten. Von dieser Liebe erfüllt zu sein, bedeutet nicht in erster Linie ein überwältigendes Gefühl, sondern ist eine überwältigende Tatsache.

Der Dienst muss uns nicht befriedigen und erfüllen – das ist Gottes Part. Sinn und Gewinn erwachsen aus der Gemeinschaft mit Jesus, nicht aus der Arbeit. Es gilt, im Vertrauen auf seine Hilfe und Stärke in der Aufgabe auszuharren, ja mehr noch, darin zufrieden zu sein. Unumstössliche Zufriedenheit stellt sich dann ein, wenn ich sagen kann: «Ich habe bereits alles, was ich brauche, in Ihm, und das Ziel der Schule Gottes mit mir ist mein Bestes, meine Heiligung. Dinge, die Gott missfallen und mich zerstören – allen voran der Stolz, der der Demut die Tür zuhält und Wachstum verhindert –, müssen weg.

«Herr, du hast deinem Knecht so viel Gutes zugesagt.»

2. Samuel 7,28 b

Die christliche Gemeinde ist ein Ort, wo wir das lernen dürfen. Mehr dazu ab Seite 20, «Gemeinde zwischen Ideal und Wirklichkeit».

«Haben Sie die ruhige Gewissheit, dass Gott wahrhaft dafür sorgt, dass seinen Kindern alle Dinge – gute wie schlechte, vergangene und gegenwärtige – ‹zum Guten› dienen, wie es in Römer 8,28 heisst? Dann verwandelt sich das Gewicht des Kreuzes in das Gewicht einer Krone, ihre Schmerzen in überströmende Freude.»

Das sagt Joni Eareckson Tada, die seit über vier Jahrzehnten durch einen Genickbruch gelähmt ist und von anhaltenden Schmerzen gepeinigt wird. Zu dieser Überzeugung fand sie nicht von heute auf morgen. Anfangs schleuderte sie Gott entgegen: «Das kann nicht dein Ernst sein. Dankbar sein für das hier? Niemals.» Später weinte sie in tiefster Verzweiflung: «Herr, wenn ich schon nicht sterben kann, dann zeige mir wenigstens, wie ich leben kann!» Und heute sagt sie: «Es kommt nur darauf an, sich in allen Dingen für Jesus zu entscheiden, wie die Lebensumstände auch aussehen mögen. Diese Art von Zufriedenheit ist so gut und so sicher, dass ich sie für nichts auf der Welt eintauschen würde. Nicht einmal für einen unversehrten Körper.» Gott hat ihr Gebet erhört und ihr gezeigt, wie sie leben kann! Lesen Sie dazu das Interview (ab Seite 14).

Bereits als Kind durfte ich Joni kennenlernen, als sie Gast in unserem Haus war. Die Pflege rinnen brauchten morgens zwei Stunden, um ihre gelähmten Gliedmassen durchzubewegen, Joni zu waschen, sie anzuziehen und in den Rollstuhl zu hieven. In allem ist sie auf fremde Hände angewiesen. Bei der ganzen Prozedur jedoch strahlte ihr Gesicht, sie stellte mir Fragen und dazwischen sang sie auch mal. Sie schien mir wie von einem anderen Stern. So wollte ich auch sein! Ich wusste: Der Schlüssel dazu liegt in ihrer Beziehung zum Heiland. Joni ist mir bis heute ein grosses Vorbild und lässt mich mit Jim Elliot beten: «Herr, gib meinem Leben Gedeihen, nicht dass ich hohen Rang erlange, sondern dass mein Leben ein offenes Zeichen dafür sei, was es bedeutet, Gott zu kennen.» Joni Eareckson Tada ist ein offenes Zeichen, den guten Gott zu kennen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich täglich freuen dürfen über die Güte Gottes.

Herzlich, Ihre

Daniela Wagner-Schwengeler
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DER ALPENSTEINBOCK
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ethos 09/2016

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2016-08-26

INPUT

Cover

l Echte Zufriedenheit

Cathe, ein wunderschönes, sportliches Mädchen – erst 13 Jahre alt –, rannte die Strasse hinab, um pünktlich in die Schule zu kommen, als sie von einem Auto erfasst wurde. Sie ist seither völlig gelähmt und benötigt ein Beatmungsgerät. Starr sitzt sie in ihrem Rollstuhl und manövriert ihn, indem sie…

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER Manchmal fällt es uns schwer, einen von Jesus zugewiesenen Platz auszufüllen, den wir uns selbst nicht ausgesucht hätten. Dieses «manchmal» erlebe ich dann, wenn Schwierigkeiten aufziehen und stationären Wolken gleich die Sonne verdunkeln. In solchen Situationen bin ich…

REPORTAGE

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l DER ALPENSTEINBOCK

Ein Sprung von mehr als sieben Metern? Zum Beispiel über einen Wildbach oder eine Felsspalte? – kein Problem für den «König der Berge»!

FOCUS

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l FOKUS

Inselstaat: Komplettversorgung durch Solarenergie (et.) Das gab es zuvor nirgendwo auf der Welt: Die Inselgruppe Tokelau wird seit einiger Zeit komplett von Solarenergie versorgt, so das Nachrichtenportal «Bluewin». Die Veränderung könnte drastischer nicht sein: Bis vor wenigen Jahren musste der…

INTERVIEW

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l Joni Ein erfülltes Leben im Rollstuhl

Am 20. Juli 1967 zog sich Joni bei einem Badeunfall in der Chesapeake Bay einen Halswirbelbruch zwischen dem 4. und dem 5. Halswirbel (Genickbruch) zu. Seit diesem Tag ist sie Tetraplegikerin, von den Schultern abwärts gelähmt. Joni ist Künstlerin und führt dabei den Pinsel mit dem Mund. Sie signiert ihre Zeichnungen mit PTL (Praise the Lord). Früher war sie eine begeisterte Kunstreiterin. Jonis «Schicksal» wurde verfilmt, worin sie selbst die Hauptrolle spielte. Seit 1982 ist sie mit Ken Tada verheiratet, das Ehepaar lebt in Kalifornien.


Cover

l «PORNOGRAFIE IST GIFT!»

Interview mit Barbara und Ernst.

CHRISTSEIN

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l Gemeinde zwischen IDEAL UND WIRKLICHKEIT

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort Gemeinde hören? An eine bestimmte Denomination? Gibt es die ideale Gemeinde überhaupt? Wie Gott sich Gemeinde vorstellt und welches Ziel er mit ihr hat.

GLAUBE KONKRET

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l Loslassen ...

Verlieren – und trotzdem gewinnen.

ALLTAGSTAUGLICH

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l «DIESES MAL PREISE ICH DEN HERRN!»

Namen in der Bibel erzählen Geschichten. Sie sind ein Ventil, durch das krisengeschüttelte Menschen ihren Schmerz lüften. Benjamin, der jüngste Sohn Jakobs, wurde von seiner sterbenden Mutter Rahel «Ben-Oni» genannt – «Sohn meiner Trauer» (1. Mose 35,18). Eigentlich ziemlich gemein, hätte der…

ZEITZEICHEN

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l Schuldig im Dienste der Ausgewogenheit

Die ZDF-Nachrichtensendung «Heute+» berichtet nach dem Mord an einer 13-jährigen Israelin über palästinensische Hetze. Wenige Tage später folgt ein Beitrag, der auch nach Hetze bei Israelis sucht – und vorgibt, diese gefunden zu haben.

GESUNDHEIT

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Ratgeber

l WALLWURZ

Bewährt und wirksam bei Sportverletzungen.

POSTER

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l Gewinn

ICH FREUE MICH ÜBER DEIN WORT WIE EINER, DER GROSSE BEUTE MACHT.

BRENNPUNKT

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l PORNO GRAFIESCHÖNGEREDETE VERSKLAVUNG

Markus, engagierter Christ, «rutscht» ab in die Pornografie; Ernst und Barbara konsumieren Pornos seit dem Teenageralter und finden später zum Glauben an Jesus Christus. Zwei Geschichten, eine Not und die Frage: Wie kommt es dazu?

ERIEBT

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l ZERBRECHLICHES GLÜCK

In den Jahren 2006–2010 ging es mit meiner Firma bergab. Die Auftraggeber, für die ich arbeitete, strukturierten ihren Vertrieb um, ich musste mich nach und nach von meinen Mitarbeitern trennen und auch unser grosses Haus verkaufen. Meine Frau und ich zogen in ein kleineres Haus in die Nachbarstadt…

SEELSORGE JUGEND

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Ein Brief an dich

l KANN MIR NOCH vergeben WERDEN?

«‹Gott, wenn du mir nur noch dieses eine Mal vergibst, tue ich das nie wieder!› Und dann habe ich es doch wieder getan.» Jugendliche wie Erwachsene kämpfen damit.

JUGEND MIX

GOTT HAT DIE AUFGABE, MEINE PROBLEME AUS DER WELT ZU SCHAFFEN

l LÜGEN ÜBER GOTT

lnteressanterweise glaubt das ein Grossteil der Menschen, während viele von ihnen gleichzeitig glauben, dass Gott sich aus ihrem Leben heraushält. Wie soll das zusammenpassen?

PERSÖNLICH

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l DIE BITTERKEIT DER SEELE

Es ist eine äusserst üble Angewohnheit, die ich mit etlichen andern – hauptsächlich Frauen – teile: Ich grüble mit grossem Vergnügen den Schorf von einer Wunde, selbst wenn sie noch nicht verheilt ist. Unverständlich, aber wahr. Ärgerlich ist, dass dabei manchmal Narben zurückbleiben. Weniger…

LESERBRIEFE

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l LESERBRIEFE

AUFBAUEND UND TRÖSTEND Danke und Gottes Segen für die weitere Arbeit. Ich freue mich jeden Monat auf die aufbauende und tröstende Zeitschrift – gibt Mut und Hoffnung im alltäglichen Leben. DANK ... vielen Dank für Ihre wertvolle Zeitschrift, die wir seit vielen Jahren von vorne…

FORTSETZUNGSGESCHICHTE

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Dritter eil

l Heimat MARTYRIUM

Die Odyssee der inzwischen 13-jährigen Dorie und ihrer Schwester geht weiter. Bei den Makins wird Dorie noch schlimmer misshandelt als im Waisenhaus. Ihre Mutter droht gar, sie umzubringen. Schliesslich landet sie bei einer christlichen Pflegefamilie, wird aber wieder bitter enttäuscht. Überraschend bekommt sie von Dr. Welch, dem Arzt des Waisenhauses, das Angebot, für ihn zu arbeiten.

KREATIV

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Deko-Kugeln

l DESIGNERSTÜCKE FÜRS WOHNAMBIENTE

MOTIVHÖHE ca. 9 cm und 7 cm MATERIAL Für die grosse Kugel Styroporkugel, ø 8 cm Papierstreifen in Gelb, Grün, Blau und Bunt gepunktet, 1,5 cm breit Bastelkleber Schere Für die kleine Kugel Styroporkugel, ø 6 cm Papierstreifen in Rosa, Hellgrün, Blau, Bunt gepunktet und Bunt gestreift, 1,5…

ETHOS open hands

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l Sommerlager

Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. Glaube kann warten auf des Herrn Zeit und Ort. LAGERZEIT: «ENTDECKER EINES VERLORENEN REICHES» Was macht man mit Verlorenem, Vergessenem? Man versucht es wiederzufinden, es vielleicht…

KIDS

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l TÜTEN-FREUNDSCHAFT

Das Meer ist herrlich, das Wasser schön klar und obwohl es bereits Anfang September ist, herrschen immer noch sommerliche Temperaturen. Aber Linda hat heute keine Lust zum Tauchen und zu dem grossen Felsen rüberschwimmen, was sie sonst so gerne tut, mag sie auch nicht. Alleine macht das doch…

BÜCHER & CO.

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l Bücher

Ein Vater nach dem Herzen Gottes «Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn, die Leibesfrucht ist eine Belohnung» (Psalm 127,3). Ja, Kinder sind ein Geschenk Gottes, aber auch eine grosse, wenn nicht gar die grösste Herausforderung im Leben eines Menschen. Väter haben dabei eine ganz…

REZEPT

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l Fiakergulasch

Für 4–5 Personen 4 grosse Zwiebeln ½ Bund Majoran 0,8–1 kg Rindsragout Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle 50 g Bratbutter 2 Esslöffel edelsüsser Paprika 2 Esslöffel Tomatenpüree ca. 5 dl Fleischbouillon 150 g Crème fraîche 1 Esslöffel weiche Butter 1 gestrichener Esslöffel Mehl 1 Esslöffel Butter…