

IST SÜNDE EIN VERHALTENSPROBLEM?
Oder: Wie gelingt der Kampf gegen die Sünde?
ROLAND ANTHOLZER
Du sollst ...», «Du sollst nicht ...» – so verlangt es das Gesetz. Viele Christen betrachten Sünde deshalb in erster Linie als Verhaltensproblem. Konsequenterweise bemühen sie sich, das eine oder andere zu tun oder zu lassen.
Auf Niederlage abonniert
Was aber geschieht, wenn ich mich auf die sündige Handlung konzentriere und versuche, sie in den Griff zu bekommen? Manchmal mag es mir durchaus gelingen, sie zu vermeiden. Insgesamt mache ich aber eher die Erfahrung, dass diese Sünde mich immer stärker beherrscht. Denn das Gesetz geht mit der Sünde eine Partnerschaft ein und zusammen sind sie für mich unüberwindbar. Paulus formulierte diesen Zusammenhang so: «Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz» (1. Kor. 15,56). Und: «Da nahm aber die Sünde einen Anlass durch das Gebot und bewirkte in mir jede Begierde; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot» (Röm. 7,11…