

MARANATHA!
Eine wartende Gemeinde wird von der Zukunftshoffnung, der Wiederkunft Jesu Christi, lebendig gehalten.
Wir waren jung und verliebt, als ich für ein Jahr ins Welschland ging, um meine Französisch-Kenntnisse aufzubessern. Damals gab es weder Handys, E-Mails noch Skype, um uns mal schnell hören oder sehen zu können. Das Telefonieren war teuer und unsere Taschen leer. Die Sehnsucht aber war gross, und so schrieben wir uns fast täglich lange Briefe, an deren Ende immer das aramäische Wort «Maranatha» stand. In frühchristlicher Zeit drückte es die Erwartung der baldigen Wiederkehr Jesu Christi nach seiner Himmelfahrt aus und heisst übersetzt: «Unser Herr kommt!» (1. Kor. 16,22).
Mit diesem Ruf haben die ersten Christen einander in jedem Gottesdienst zum Festhalten aufgefordert, mit ihm sind sie in die Krankenzimmer und an die Sterbebetten gekommen, mit ihm haben sie die Verzweifelten aufgerichtet, mit ihm haben sie sich in Verfolgungen und Folterungen Mut gemacht, mit ihm haben sie…