

KONTAKTAUFNAHME
Die kleine Lotta ist drei Jahre alt. Mein ungewöhnlicher Anblick ist ihr nicht fremd, denn sie kennt mich seit ihrer Geburt. Ganz selbstverständlich sitzt sie am Küchentisch, isst einen Apfel und erzählt mir vom Kindergarten. Mein Atemgerät zischt, und deshalb verstehe ich Lottas Kindersprache aus zwei Meter Entfernung nicht besonders gut. Das Sprechen ist für mich krankheitsbedingt mittlerweile ziemlich schwierig geworden, Lotta kann auch mich nicht verstehen. Sie mustert mich aufmerksam. Dann streichelt sie mit ihrer kleinen Hand über meinen Arm und hüpft davon.
Traurig bleibe ich zurück. Wie gerne würde ich Lotta einfach auf meinen Schoss setzen, ihr ein Bilderbuch vorlesen, mit ihr ein Lied singen und ihr einen Kuss geben. Wenn ich könnte, würde ich sie hochheben und in der Luft herumwirbeln oder sie beim Balancieren auf der Mauer an der Hand halten. Wir könnten einander lustige Wörter ins Ohr flüstern und darüber kichern. Wenn sie sich wehgetan hat, könnte ich sie…