

Der Tag, an dem die Eiche fiel
Als die untergehende Sonne die Spitze der grossen Tanne berührte, wusste der zehnjährige Arnulf, dass es Zeit war, nach Hause zu gehen. Der Junge hängte sich seinen ledernen Beutel um, rief seine Ziegen zusammen und lief vor ihnen her den Hügel hinunter. Schon bald konnte er die kleine Siedlung sehen, die sein Zuhause war. Aus den meisten Hütten stieg Rauch auf und der köstliche Duft von Abendessen hing in der Luft. Jetzt erst merkte Arnulf, wie hungrig er von den vielen Stunden an der frischen Luft war. Doch er sah sofort, dass in seiner Hütte kein Feuer brannte. Traurig liess er die Schultern hängen. Sicher ging es seiner Schwester Freya immer noch nicht besser und Mutter hatte keine Zeit gefunden, etwas Warmes zu kochen. Warum konnte Donar, der mächtige Gott des Stammes, ihr nicht helfen? Sie hatten doch alle nötigen Opfer gebracht! Arnulf dachte an seine immer fröhliche Schwester mit den hüpfenden Zöpfen und den lustigen Sommersprossen, wie sie sonst…