

Tarn anzug und Leuchtweste
Gedanken beim Warten auf den Bus.
Die Glaswand des Bushäuschens spiegelt. Gut, dass mich niemand beobachtet. Ich überprüfe mein Äusseres. Fröhlich drehe ich eine Art Pirouette. Ich sehe schön aus. Damit meine ich nicht, dass das Gehüpfe auf dem kleinen Trampolin mir zur Traumfigur verholfen hätte. Auch die Haut hat keine sportliche Bräune angenommen. Das Braun beschränkt sich auf den Schokoladekonsum, der in den Monaten, seit wir in der Schweiz sind, drastisch angestiegen ist. Ich bin eine unauffällige, noch halbwegs junge Frau. Aber genau das ist das Schöne: Ich wirke unauffällig. In der Anonymität fühle ich mich geborgen. Weil mich niemand beachtet, fühle ich mich wie eine Königin. Denn ich bin es gewohnt, aufzufallen! Als Kind lag dies an unserem nicht ganz zeitgemässen Äusseren, in Papua-Neuguinea an der hellen Hautfarbe und einigen anderen Dingen. Manchmal wurde ich bemitleidet, manchmal belächelt, manchmal beneidet; aber in letzter Zeit, hier in der…