

Geld und Geist
Sind Bankmanager nichts als geldgierige Egoisten? Schlagzeilen wollen uns dieses Bild vermitteln. Doch das Pauschalurteil ist falsch. «ethos» sprach in Frankfurt mit christlichen Bankern, die sich regelmässig zum Beten treffen.
Seit der Bankenkrise 2008 leidet der Ruf der Bankenbranche. Böse Wortspiele machen die Runde. Die Rede ist nicht mehr von Bankern, sondern von Bangstern. Wie fühlen sich da Bankangestellte, die seriöse, kundendienliche Arbeit leisten?
Am 23. Oktober 2001 riefen die Bankkaufleute Herbert Reibling (DVB Bank) und Xaver Thielmann (DZ Bank) zusammen mit zwei weiteren Banker-Kollegen in Frankfurt das firmenübergreifende Bankergebet ins Leben. Das war sechs Wochen nach 9/11, als Terroristen Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Centers steuerten.
Der Ort für solche Gebetstreffen war rasch gefunden: eine Kirche in der Nähe des Bankenviertels. Seit zehn Jahren treffen sich hier christliche Banker regelmässig jeden Dienstag zur Mittagszeit zum Beten…