

EIN LEBEN UNTER DER GNADE
Sie steht auf der saftig-grünen Weide und kaut, wieder und wieder – stundenlang. Wussten Sie, dass eine Kuh vier Mägen hat, welche die gefressenen Grasbüschel passieren müssen, bis diese endlich als das auf der Wiese landen, in das wir nur ungern tappen?
Wie das Braunvieh machen wir das manchmal auch, wenn wir gekränkt, verraten, verleumdet oder ungerecht behandelt werden. Gleich einer kaputten Schallplatte damals, die endlos in der gleichen Rille drehte und kratzte, spielen wir immer wieder die gleiche Melodie ab, den Moment, wo die Kränkung geschah. Wir käuen wieder, inszenieren das Unrecht stets von Neuem. Und das verwandelt den Schmerz, die Verletzung in Groll. Ständig genährter Ärger richtet geistlichen, psychischen und körperlichen Schaden an.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass chronischer Ärger als hoher Risikofaktor für einen frühen Tod auf einer Ebene steht mit Rauchen und Fettleibigkeit. Und in einer Studie der Universität Michigan wurden Frauen…