

Die Freiheit EINES VERSCHENKTEN Lebens
Lebensglück dadurch finden, dass man gezielt auf das eigene Glück verzichtet? Undenkbar!
Mitten in den Verordnungen, die das Volk Israel im Alten Testament zu beachten hatte, taucht eine skurrile Regelung zum Umgang mit Sklaven auf. Früher habe ich diese Stelle gerne übersprungen. Sie kam mir barbarisch vor.
«Und es soll geschehen, wenn er (der Sklave) zu dir sagt: Ich will nicht von dir weggehen – weil er dich und dein Haus liebt, weil es ihm bei dir gut geht –, dann sollst du einen Pfriem nehmen und ihn durch sein Ohr in die Tür stechen, und er wird für immer dein Sklave sein» (5. Mose 15,16 ff.).
Zu den Hintergründen: Sklaven, die ihre Dienstjahre vollzogen hatten und im sogenannten «Jubeljahr» einen Freibrief erhielten, durften ihre Herren verlassen und eine eigene Existenz gründen. Die Freilassung von Sklaven war sensationell. So ein Gnadenerlass wurde ausschliesslich beim jüdischen Volk praktiziert. In der sonstigen Antike gehörten Sklaven zum…