BAUPLANVORSTELLUNG 3201524

Oldtimer-Segler RO4-Olympia

GEFLÜGELTER ZEPPELIN


Olympia – so hieß ein Freiflugmodell der Klasse A3, das 1948 erstmals in die Luft ging. Die Entwicklung von Friedhelm Rotert aus Hamburg geht auf das Jahr 1944 zurück. RO4 bezieht sich wohl auf das Modell Nr. 4 des Konstrukteurs. Ein knapper Plan und Fotos dazu waren im Standardwerk von Alfred Gymnich „Der Segelflugmodellbau in Theorie und Praxis“ (Ausgabe 1951) enthalten. Das Modell hatte einen Bremsschirm, der mit Zündschnur ausgelöst wurde, um längere Thermikflüge zu beenden.

DR. HEINRICH EDER

Neu gezeichnet

Die geschwungene Form des Seglers faszinierte mich so, dass ich ihn nachgebaut habe und jetzt einen 1:1-Übersichts- und 1:1-Rippen- und Spantenplan zur Verfügung stelle. Gegenüber dem früheren Modell ist meine Retroversion um 10% vergrößert und kommt so auf 3,24 m Spannweite bei einer Flächenbelastung von 20 g/dm². Das Modell benimmt sich im Hochstart wie ein gutmütiger Drachen und liefert ein beeindruckendes Flugbild, das es schon in eine größere Tageszeitung geschafft hat. Zuschauer riefen auch mal: „Schau, da fliegt ein Zeppelin!“

Alle Rumpfspanten sind elliptisch und zur Gewichtsersparnis minimalistisch geformt. Sie bestehen aus 2-mm-Birkensperrholz.

Nicht ganz einfach: Das Bespannen ist bei diesem Modell anspruchsvoll. Ich habe weiße Naturseide verwendet.

Bau des Rumpfs

Sämtliche Spanten sind aus 2-mm-Birkensperrholz gefräst. Die Rumpfspanten wurden zur Gewichtsersparnis minimalistisch ausgelegt. Dementsprechend schmal sind die Stegbreiten. Die Längsgurte bestehen aus 3×3-mm-Kiefer. Die Aussparungen für die Kieferngute wurden nur zur Hälfte in den Rumpfspanten eingesenkt, so dass die Gurte etwas herausstehen. Damit wird verhindert, dass die Spanten aus der Bespannung herausragen und erheblichen Zusatzwiderstand erzeugen. Alle Rumpfspanten sind Ellipsen, wobei die kleine Halbachse 60% der großen beträgt. Im Seitenriss folgt der Rumpf der Profilkontur des symmetrischen Profils Gö 409 mit 10% Dicke. Der Übergang Rumpf-Flügel wurde in Eigenregie bearbeitet. Der Hauptspant #11 besteht aus 2×2-mm-Sperrholz. Die Messinghülsen für den Flachstahl-Verbinder werden zwischen die beiden 2-mm-Spanten geleimt (Beilagen aus Sperrholz entlang des Messingprofils einbauen).

Der Rumpfbau erfolgte bei mir, wie damals üblich, auf einer Helling aus horizontalen Leisten. Die Rumpf-Seitenlinie wird von den Hauptgurten (3×10 mm bis Spant 10, dann bis zum Ende verjüngt auf 3×3 mm) gebildet. Diese liegen auf den Hellingleisten auf und bilden eine Bezugs-Gerade. Der Abstand der einzelnen Rumpfspanten macht durchgängig 80 mm aus. Der Nasenklotz wurde aus Vollbalsa verleimt, grob geschnitzt, und dann noch mit Schleifpapier fein bearbeitet. Der Rumpfkopf nimmt den vierzelligen NiMH-Akku auf. Darüber hinaus sind noch etwa 60 Gramm Ballast erforderlich. Der fertiggestellte Rumpf stellt eine imposante und raumergreifende Struktur dar, die, wenn ich nicht fliege, die Decke meiner Bastelwerkstatt schmückt.

Die Olympia war ein Freiflugmodell der Klasse A3, das 1944 von Friedhelm Rotert konstruiert wurde.

Die Leitwerke

Das Höhenleitwerk hat das Profil Gö 409, modifiziert auf 10% Dicke. Es ist unbeplankt. Die Rippen bestehen aus 1,5-mm-Birkensperrholz mit Aussparungen zur Gewichtsreduzierung. Die Holme aus 2×5-mm-Kiefer sind im Ruderbereich mit Stegen verbunden. Die Nasenleiste besteht aus Balsa. Die V-Form des Höhenleitwerks entspricht derjenigen des Flügelmittelteils. Sie wird durch V-Verbinder aus Sperrholz hergestellt. Die V-Ruderflächen sind an der Endleiste mit einem Gleitstiel-Verbinder verbunden, der gleichzeitig der Anlenkung dient.

Erheblich vergrößert wurde das Seitenleitwerk, um genug Wirkung für die Steuerung um die Hochachse zu erreichen.

Das Höhenleitwerk sitzt auf einem konkav profilierten Balsa-Formstück des Seitenleitwerks und wird mit zwei M5-Polyamidschrauben auf diesem festgeschraubt. In das Balsa-Formstück habe ich zwei Sperrholzteile eingesetzt, die dem Gewinde ausreichend Halt geben. Das Seitenleitwerk wurde gegenüber der ursprünglichen Freiflugversion deutlich vergrößert, damit eine ausreichende Steuerbarkeit um die Hochachse erreicht wird. Das antike Erscheinungsbild ist dadurch aber nicht beeinträchtigt.

Fläche auf Knick-Helling

Für den Flügel wird zuerst wird eine Knick-Helling aus einer 20-mm-Multiplexplatte hergestellt, die dem Verlauf der Fügelunterseite entspricht. Der äußere Flügel ab dem ersten Knick wird einschließlich Ohr flach gebaut und das Ohr später hochgestellt. Die Nasenleiste schlitzt man an allen Rippenmündungen rund 1 mm tief ein, damit alle Rippen senkrecht stehen und gut verzahnt sind. Die Flügel-Hauptholme müssen verkastet werden, damit sich eine geschlossene D-Box ergibt. Im Innenteil verwendet man 2-mm-Balsa-Druckstege (hartes Balsa) mit stehender Maserung. Im Außenflügel bestehen die Stege aus 1,5-mm-Balsa (mittelhart). Der Flügel hat keinerlei Schränkung.

Im Plan greife ich auf das Originalprofil Gö 533 zurück, reduziert auf 11% Dicke. Die ersten sechs Rippen bis zum Knick sind aus 2-mm-Birkensperrholz, die restlichen 16 Rippen aus 1,5-mm-Birke hergestellt. Die Wurzel wird mit einer 2-mm-Vollrippe verstärkt. Die Doppel-Kiefernholme haben im Bereich der Wurzel 3×10 mm Querschnitt und verjüngen sich bis auf 3×5 mm an der Endrippe. Außer den ersten vier Rippen im Wurzelbereich haben alle Rippen Ausschnitte zur Gewichtseinsparung.

Gegenüber der ursprünglichen Konstruktion aus den 1940er Jahren habe ich meinen Nachbau um 10% vergrößert und komme jetzt auf eine Spannweite von 3,24 m.

Der Flügel wird mit den bereits erwähnten Federstahl-Flachprofilen in Messinghülsen mit dem Rumpf verbunden. Als zweite Steckverbindung sind im hinteren Bereich des Profils 3-mm-Stahldrahtverbinder in Messingrohren vorgesehen. Sowohl der vordere als auch der hintere Verbinder sind im Rumpf an den entsprechenden Spanten befestigt. Neodym-Magnete halten den Flügel an der Steckverbindung zusammen.

Bauteil-Gewichte

Rumpf: 1.340 g (mit Flügelbefestigung und RC-Komponenten) 
Höhenleitwerk: 106 g 
Flügel, komplett: 614 g

Das Bespannen...

... ist der schwierigste Part und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Ich habe weiße Naturseide (Pongé 08 mit rund 40 g/m²) verwendet. Vor dem Beginn des Bespannens muss das Skelett mindestens dreimal mit Porenfüller gestrichen und mit feinem Schleifpapier geschliffen werden. Die Seide wird vollständig in Wasser getaucht, unter Zug faltenfrei aufgelegt und dabei mit Verdünnung oder verdünntem Spannlack angetupft. Beim Auflegen ist der maximal mögliche Zug erforderlich, da die Bespannung nach dem Trocknen eher wieder etwas erschlafft. Am besten arbeitet man beim Auflegen der Seide zu zweit. Ein Nachbügeln zum Straffen ist bei Naturseide nicht möglich. Der Rumpf wurde der Länge nach mit entsprechend zugeschnittenen Streifen bespannt.

Der Vier-Zellen-1.900-mAh-Eneloop-Akku sitzt fest eingebaut zusammen mit dem Servo für die Schleppkupplung in der Rumpfspitze. Das Ladekabel ist über die seitliche Serviceklappe zugänglich, ebenso der Empfänger und die zwei Servos. Wegen der enormen Rumpflänge wurden 2-mm-CFK-Schubstangen für Seiten- und Höhenruder verwendet, die jeweils zweimal gelagert sind.

Nach dem Aufbringen der Seide sind drei bis vier Spannlackanstriche in einem trockenen und warmen Raum erforderlich. Andernfalls können weiße Flecken entstehen. Sollten noch kleine Wellen vorhanden sein, so verschwinden diese in der Regel nach einem Tag Trocknung. Der Spannlackauftrag erfolgt mit einem Schwamm, der eine bessere Verteilung als der Pinsel erlaubt. Das vorsichtige Aufbringen mit einem Schwamm verhindert, dass der Lack durch das Gewebe läuft und dabei auf der Unterseite Tropfen bildet. Der Schwamm sollte das Gewebe aus diesem Grund jeweils nur leicht befeuchten. Diese Methode hat sich bei Seide bestens bewährt.

Anlenkung des Höhenruders

Wegen der V-Form erfolgt die Anlenkung des Höhenruders nach dem (von mir so genannten) Gleitstiel-Prinzip. Dabei ist an der einen Ruderhälfte ein abgewinkelter Stahldrahtstift befestigt, der in einer Führung der gegenüberliegenden Ruderhälfte gleitet. Die Führung ist so gestaltet, dass man den Draht zum Einführen des Anlenkkopfes ein- und ausclipsen kann. Das Ganze ist innerhalb des Ruderausschlag-Bereichs (+/- 15°) sehr leichtgängig und erfordert nur geringe Servokräfte.

Faszinierend in der Luft

Wegen des geringen Gewichts ist mit der RO4-Olympia bei etwas Wind ohne Weiteres auch der früher übliche Laufhochstart möglich. Allerdings muss man angesichts der Gesamtfläche von rund 100 dm² eventuell mit stärkerem Zug rechnen. Im Grunde entspricht es dem Start eines großen Drachens. Der Hochstarthaken befindet sich 20° vor dem Schwerpunkt, der bei 35% der Flügel-Wurzeltiefe liegt. Diese Schwerpunktlage erlaubt auch ein begrenztes Beschleunigen des Modells mit dem Knüppel nach unten, ohne dass die Gleitzahl dabei in den Keller geht.

Generell ist dieser Segler natürlich für das Fliegen bei schwächerem Wind prädestiniert. Er hat in meinem Fall aber mitunter schon längere (Stand-)Flüge bei relativ starkem Wind absolviert und dabei auch Höhe gewonnen. Die Steuerbarkeit ist trotz der niedrigen Fluggeschwindigkeit ausreichend, um bei leichtem Wind auch am Hang fliegen zu können. Von der Ästhetik des Flugbilds her ist die RO4-Olympia schon etwas Faszinierendes – und der verdiente Lohn für ein ordentliches Stück Arbeit.

Bauplan im VTH-Shop

Die RO-4 Olympia ist im VTH-Shop gedruckt (ArtNr. 3201524) und digital (ArtNr. 9335) für 14,99 € erhältlich. Zum Lieferumfang gehören ein 1:1-Übersichtsplan (Format A0 Überlänge), ein 1:1-Plan für die Rippen und Spanten, die Stückliste und die Baubeschreibung.

VTH-Bestellservice: Tel.: 07221 5087-22, E-Mail: service@vth.de, Internet: www.shop.vth.de

RO4-Olympia

Spannweite: 3.240 mm 
Rumpflänge: 2.100 mm (ohne SLW) 
Fluggewicht: 2.060 g 
Flügelprofil: Gö 533 (10% Dicke) 
HLW-Profil: Gö 409 (10% Dicke)

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FMT 09.2020

2020-08-20

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BAUPLAN 3201523

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BAUPRAXIS

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Dekorbögen im Nassverfahren STEP-BY-STEP

l WASSER MARSCH!

Kleider machen Leute. Dieses Sprichwort lässt sich sinngemäß auch auf unsere Modellflugzeuge anwenden. Ein gefälliges Dekor zu lackieren, stellt aber einen nicht unerheblichen Aufwand dar. Anders dagegen ein Folienfinish. Das Aufbringen der fertig zugeschnittenen Dekorteile erfordert nur einen Bruchteil der Zeit. Ob man sich das Dekor selbst schneidet oder vom Fachmann plotten lässt, hängt von den Möglichkeiten des Einzelnen ab. Das Verfahren zum Aufbringen der Dekorteile ist aber in jedem Fall dasselbe – wir zeigen im Folgenden, wie es geht.


Cover
Mikro- und Nano-Modelle

l HEIM-SPIELE

Über Mikro-Modelle wird eher selten berichtet. Dabei ist die Freude, die vom Bau und Flug solch kleiner und leichter Flugzeuge ausgeht, überproportional groß im Vergleich zu ihren Dimensionen. Dank der aktuellen Technik ist der Einstieg in diese Modellsparte für jeden leicht möglich.

PREVIEW

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BAUPLANVORSTELLUNG 3201524

Cover
Oldtimer-Segler RO4-Olympia

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Olympia – so hieß ein Freiflugmodell der Klasse A3, das 1948 erstmals in die Luft ging. Die Entwicklung von Friedhelm Rotert aus Hamburg geht auf das Jahr 1944 zurück. RO4 bezieht sich wohl auf das Modell Nr. 4 des Konstrukteurs. Ein knapper Plan und Fotos dazu waren im Standardwerk von Alfred Gymnich „Der Segelflugmodellbau in Theorie und Praxis“ (Ausgabe 1951) enthalten. Das Modell hatte einen Bremsschirm, der mit Zündschnur ausgelöst wurde, um längere Thermikflüge zu beenden.

BAUPLANVORSTELLUNG 3201521

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Antikmodell Goldhahn B

l HUCKEPACK

Beim Antikfliegen in Bobingen ist mir der Goldhahn des Piloten Karl Ehinger aufgefallen. Das Modell hat eine elegante, schöne Form und erinnert irgendwie an die He 111. Dieses Flugzeug entstand ursprünglich 1933, damals natürlich als Freiflugmodell mit einem Benzinmotor, mit einer großen V-Form, die einen guten, stabilen Freiflug garantieren sollte. Die Abschaltung des Motors erfolgte durch Unterbrechen der Zündung mit einem mechanischen Zeitschalter. Für mich war schnell klar: Den Goldhahn musste ich – elektrifiziert – nachbauen.