

Fesselflugmodell KUKI WM-20XX
AN DIE LEINE GENOMMEN
In meinem Beitrag zur Jugendarbeit im Modellflug hatte ich in der FMT 12/2019 über den Fesselflug als eine Möglichkeit der Jugendarbeit geschrieben. Der besondere Vorteil des Fesselflugs in der Jugendarbeit besteht darin, dass unmittelbar vor Ort auf dem Schulsportplatz und in der meist vorhandenen Sporthalle geflogen werden kann. Weite Wege zum Modellflugplatz entfallen. Zusätzlich zu den beim Bau von Freiflugmodellen erforderlichen Kenntnissen kommen weitere hinzu, zum Beispiel die für den Betrieb des Elektroantriebs. Der Bauplan ermöglicht den Bau eines Fesselflugmodells für den Einstieg in den leinengesteuerten Modellflug.
WOLFRAM METZNER

Das Modell geht auf das bereits 1977 entwickelte und hundertfach bewährte Modellkonzept KUKI zurück und wurde für einen modernen Elektroantrieb umgestaltet. Auch in dieser Konfiguration hat sich das Modell in der Jugendarbeit bewährt. Bei der Herstellung des Modells sind keine besonderen Werkzeuge oder Maschinen erforderlich und die handwerklichen Fähigkeiten zum Bau sind nicht schwierig zu erlernen. Aber etwas Übung ist schon notwendig, um die entsprechenden Arbeiten auszuführen. In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Fluglehrer oder durch genaues Einhalten der für das Fliegen gegebenen Übungsschritte wird es gelingen, die Grundlagen des Fesselflugs zu erlernen.
Der Zusatz WM-20XX im Namen des Modells soll dabei als Ansporn dienen, dem Weltmeister im leinengesteuerten Kunstflug (F2B) von 2010, Richard Kornmeier, nachzueifern. Richard hat seine ersten Fesselflugerfahrungen auch mit einem KUKI gemacht.

Rumpf
Der Bau des Rumpfes beginnt mit dem Einkleben des Einsatzes in die Aussparung für den Motor im Rumpfteil. Das Teil muss bündig mit der in Flugrichtung linken Brettseite abschließen. Danach wird die untere 3×10-mm-Verstärkungsleiste mit Holzleim angeklebt. Ich verwende sehr gern Kleber von Ponal.
Klebe die Leiste zunächst etwa 20 mm am Rumpfvorderteil fest und fixiere sie mit Klebeband. Ist die Klebestelle gehärtet, wird die Leiste mit Wasser angefeuchtet. Dadurch lässt sie sich leichter biegen und bis zum Ende des Rumpfes ankleben. Klebeband und Klammern helfen beim Fixieren. Im nächsten Schritt werden die beiden Rumpfseiten und die Verstärkungsleiste überschliffen und die Leiste am Rumpfende bündig abgesägt.

Jetzt werden die Verstärkungsringe zur Aufnahme der Befestigungsschrauben des Fahrwerks in die Bohrungen des Rumpfes eingeklebt. Die letzten über die Rumpfbreite stehenden Ringe werden auf die Dicke des Rumpfes geschliffen. Mit Hilfe von zwei M3-Schrauben lassen sich Verstärkungsflächen aus 0,5-mm-Sperrholz gut zentrieren und ankleben. Auch hier helfen Klammern zum Fixieren.
Nun montierst du den Motorträger, indem du Kleber in die obere Nut des Rumpfes gibst und den oberen Motorträger einsetzt. Danach klebst du den hinteren Motorspant und den unteren Motorträger ein. Mit dem Einsetzen des vorderen Motorspants wird dieser Montageschritt beendet.
Für die Montage des Seitenleitwerks überträgst du zuerst die Position der Befestigungsdübel vom Seitenleitwerk auf den Rumpf und bohrst die Löcher. Eine Bohrhilfe ist dabei hilfreich- ich nutze ein handelsübliches Teil und einen kleinen Handbohrhalter.

Im letzten Arbeitsschritt zur Fertigstellung des Rumpfs biegst du den Sporn aus 2-mm-Stahldraht nach Zeichnung. Ich empfehle, den gestreckten Stahldraht zunächst auf einer Seite spitz anzuschleifen und mit einigen runden Einkerbungen zu versehen. Das gelingt gut mit einem Feinbohrschleifer und einer kleinen Diamantscheibe. Das andere Ende des Stahldrahtes bekommt eine Rundung zum Schutz vor Verletzungen. Nutze zum Schleifen eine Schutzbrille! Danach biegst du mit einer Rundzange zunächst die kleine Öse, an der du später das Modell sehr gut in deinem Zimmer an die Wand hängen kannst. Dann winkelst du die Seite mit der Spitze entsprechend der Zeichnung ab. Nun kannst du den Sporn am Rumpf befestigen. Dazu brauchst du wieder deine Bohrhilfe. Nach dem du die Position des Sporns angezeichnet hast, setzt du zunächst eine 2-mm-Bohrung für den spitz angeschliffen Teil des Sporns durch die untere Rumpfleiste. Im Abstand von 18 mm durchbohrst du nur die Rumpfleiste. Zwischen beide Bohrungen schneidest du mit einem Messer eine Nut für den Sporn. Diese sollte etwa 2 mm tief sein. Danach setzt du den Sporn mit Kleber ein. Aus einem Reststück 0,5 mm dickem Sperrholz stellst du die Verstärkungsplatte her und klebst diese auf die Rumpfleiste.


Zum Schluss kontrollierst du den korrekten Sitz des Motors. Dazu baust du den Motor in den Motorträger ein, befestigst die Luftschraube und misst den Abstand von der oberen und unteren Luftschraubenspitze zum Höhenleitwerk. Ist der Abstand gleich, ist alles in Ordnung. Dabei ist eine Differenz von 1 mm noch zulässig. Notfalls musst du an der oberen oder unteren Befestigungsschraube des Motors dünne Sperrholzstreifen einsetzen und ankleben.
Ist alles korrekt, kannst du den Rumpf entsprechend deiner Vorstellungen farbig gestalten. Mit Folie schwierig zu erreichende Stellen, z.B. die Motorträger, kannst du mit Acrylfarben lackieren.

Höhenleitwerk
Einen Schleifklotz kannst du dir schnell aus einer Holzleiste mit 20×10 mm und etwa 200 mm Länge selbst fertigen. Das Schleifpapier mit zwei verschiedenen Körnungen grob (K80-100) und fein (K180 bis 240) klebst du mit doppelseitigem Klebeband auf die Leiste.
Als Unterlage zum Schleifen nutze ich gern Antirutschmatten, wie sie zum Beispiel für Schubkästen im Möbelhandel angeboten werden. Alle Arbeiten kannst du auf einem Arbeitsbrett aus Tischlerplatte (Hellingbrett) mit den Abmessungen 800×250×20 mm ausführen.

Auf den in Flugrichtung vorderen Teil (Dämpfungsfläche) zeichnest du eine Mittellinie und zwei parallele Linien im Abstand von 5 mm jeweils rechts und links. Dieser Bereich wird bei der späteren Folienbespannung frei gelassen – dort wird das Höhenleitwerk in den Rumpf geklebt. Die Vorderkante der Dämpfungsfläche erhält eine Rundung mit einem Radius von 2 mm. Verwende dafür deinen Schleifklotz mit der feinen Körnung. Das geht zwar nicht so schnell, ist aber genauer.
Sollten sich beim Arbeiten auf der Oberfläche des Leitwerkes leichte Dellen befinden, kannst du diese durch leichtes Anfeuchten mit Wasser beseitigen. Das weiche Holz quillt dabei auf und die Delle verschwindet. Notfalls musst du den Vorgang wiederholen. Meist entstehen die Dellen durch eine schlechte Oberfläche der Schleifunterlage oder durch Schleifstaub auf dem Arbeitstisch. Verhindern kannst du das mit der Antirutschmatte. Noch besser, du benutzt zusätzlich einen Staubsauger beim Arbeiten.
Bei der Ruderfläche musst du nur die lange gerade Vorderkante und die Oberfläche bearbeiten. Je nachdem welche Scharniere du bevorzugst, ist die Kante zu gestalten. Hier drei von unzähligen Varianten der Herstellung von Ruderscharnieren: Flex- oder Vlies-Scharniere (auf dem Bild die Nr. 2) sind handelsüblich. Dafür müssen das Ruder und die Dämpfungsfläche einen Radius bekommen und in der Mitte geschlitzt werden.
Die dritte Variante auf dem Bild stellst du mit Hilfe von Reststücken eines Ruderbowdenzugs her. Dazu müssen die Hinterkante der Dämpfungsfläche und die Vorderkante der Ruderfläche eine Hohlkehle mit dem Radius des Bowdenzugs haben. Die Röhrchen werden mit Sekundenkleber in die Hohlkehle geklebt und mit Klebeband gesichert.

Ich benutze seit kurzem eine bei Freiflugmodellen bewährte Methode mit 15 mm breitem doppelseitigen Klebeband und einfachem Klebeband oder Klebefolie. Für Folien-Scharniere generell wird die Vorderkante der Ruderfläche in einem Winkel von 45° angeschliffen. Bevor du die Klebebandoder Folien-Scharniere an deinem Leitwerk anbringst, solltest du die Teile zwei bis drei Mal mit Holzlack versiegeln. Bewährt hat sich dabei ein Holzversiegelungslack von Clou. Dadurch werden die Holzfasern gebunden und Scharniere sowie die Folie bekommen eine bessere Haftung. Beim Trocknen des Lacks stellen sich die Holzfasern auf und es entsteht eine raue Oberfläche. Deshalb solltest du die Teile mit feiner Körnung schleifen. Wenn du deinen Schleifklotz schonen willst, lasse den Lack gründlich über Nacht trocknen. Auch zu schnelle Schleifbewegungen führen durch die Erwärmung des Lacks zum schnellen Zusetzen des Schleifkorns – dann musst du das Schleifpapier erneuern.
Zum Schluss kannst du die Teile lackieren oder mit Folie beschichten und den Ruderhebel montieren. Bei dem im Plan gezeichneten und im Teilesatz enthaltenen Ruderhebel ist es gut, wenn die Folie auch im Bereich der oberen und unteren Halteplatte entfernt wird. Ein paar Tropfen Sekundenkleber sichern die Halteplatten und den Ruderhebel.
Das Seitenleitwerk besteht nur aus zwei Teilen 4-mm-Balsa. Beim Fesselflug ist das Seitenleitwerk fest eingestellt. Achte beim Zusammenfügen darauf, dass die Teile plan auf der Arbeitsfläche aufliegen und möglichst kein Kleber auf die Oberfläche gelangt. Sollte dies doch geschehen, wischst du überschüssigen Kleber mit einem feuchten Küchentuch weg. Ist der Kleber ausgehärtet, musst du entsprechend der Querschnittszeichnung auf dem Bauplan die Vorderkante mit einem 2-mm-Radius runden. Diese Arbeit hast du schon beim Höhenleitwerk kennengelernt. Neu dabei ist, dass du keine gerade Kante bearbeiten musst. Wenn du im Bereich der Rundung den Schleifklotz etwas anwinkelst, gelingt der Arbeitsgang gut. Die Hinterkante schleifst du keilförmig bis zu einer Kantendicke von etwa 1 mm. Ich klebe für solche Arbeiten einen Blechstreifen an die Kante meines Arbeitstisches. Dadurch erhält der Schleifklotz eine Führung und die Kante des Arbeitstisches wird geschont. Wenn du das Leitwerksteil dann im entsprechenden Abstand mit Teppichklebeband auf die Arbeitsplatte klebst, wirst du diese Arbeit schnell und in guter Qualität verrichten können. Ein Tipp: Versiehst du die zu schleifende Fläche mit kreuzförmigen Linien, kannst du genau beobachten, wo Material abgeschliffen wird. Das Arbeitsergebnis ist dann eine ebene Fläche im entsprechenden Winkel.
Damit das Seitenleitwerk besser am Rumpf befestigt werden kann, sind zwei Zahnstocher als Holzdübel eingesetzt. Diese haben einen Durchmesser von 2 mm. Damit die Bohrungen genau in der Mitte des Leitwerks sitzen, verwendest du wieder die Bohrlehre.
Die Steuerung
Als erstes überschleifst du die Rohteile. GFK-Plattenmaterial hat eine sehr glatte Oberfläche, worauf Klebstoffe schlecht haften. Durch das Anschleifen verbesserst du die Haftfähigkeit. Mit Hilfe eines in der Mitte gebrochenen Zahnstochers fügst du die Teile zusammen. In die Zwischenräume gibst du ein paar Tropfen Sekundenkleber und presst das Ganze mit der Zange zusammen. Überschüssigen Kleber kannst du mit Hilfe eines Küchentuchs entfernen.

Jetzt schneidest du mit dem Cuttermesser die überstehenden Enden der Zahnstocher ab. Als nächstes brauchst du die M3×20-mm-Schraube mit Mutter und die vier Beilagescheiben. Mit einem Tropfen Öl auf der Schraube verhinderst du später das Festkleben der Schraube. Zwei der Scheiben schraubst du auf die Schraube. Dann baust du das Ganze wie auf den Bildern zu sehen zusammen. Die Passung der Bohrung ist bewusst stramm gewählt. Alle Scheiben werden mit ein paar Tropfen Sekundenkleber gesichert. Achte dabei darauf, dass kein Sekundenkleber an die Lagerbohrung der Schraube gelangt. Abschließend noch ein Tropfen Fahrradöl an die Segmentachse geben. Nach mehrmaligen Bewegungen des Segments sollte die Lagerung leichtgängig sein, aber nicht klappern.
Sollte es geschehen, dass Kleber zwischen Bohrung und Schraube gelangt ist und sich das Segment nicht drehen lässt, musst du die Schraube erwärmen. Dadurch wird die Festigkeit der Klebeverbindung verringert und die Schraube müsste sich aus dem Segment herausdrehen lassen. Die Bohrung solltest du danach mit einem 3mm Bohrer nacharbeiten. Alternativ kann die Lagerung auch in einer Messingbuchse erfolgen – dann sind die Bohrungen im Steuersegment und den Lagerscheiben auf den Außendurchmesser der Buchse anzupassen.
Es fehlen nur noch die M2×6-mm-Schrauben mit Mutter für die Leinenaufhängung. Für die Steuerseile brauchst du zwei Stücke Stahlseil mit 0,5 mm Durchmesser und ca. 650 mm Länge. Ich verwende sehr gern Seil mit Kunststoffummantelung, wie es zum Beispiel für Spann- oder Steuerseile verwendet wird. Des Weiteren brauchst du aus dem Elektrofachhandel Aderendhülsen ohne Kunststoffkragen für Leitungsquerschnitte von 1 mm². Je zwei Stücke Schrumpfschlauch 2,5 mm in den Farben rot und schwarz mit 30 mm Länge sind ebenfalls noch nötig.
Zwei 15 mm lange Führungsrohre aus Aluminium (Ø 3 mm) und zwei je 10 mm lange mit einer Bohrung von 3 mm Durchmesser versehene Reststücke der Nasenleiste dienen der späteren Durchführung der Seile am Randbogen.

Eine Spezialzange zum Quetschen der Aderendhülsen und einen Seitenschneider für besonders harten Draht solltest du in dein Werkzeugsortiment aufnehmen. Beide Werkzeuge wirst du bei deinen Modellbauarbeiten unter anderem für die Anfertigung der Steuerleinen sehr häufig benötigen.
Die Anfertigung der Steuerseile beginnt mit dem Auffädeln eines Stücks Schrumpfschlauch und einer Aderendhülse auf das Seilende. Danach schiebst du das Seilende durch die Hülse zurück, bis eine Schlaufe von ca. 10 mm entsteht. Links von der Hülse sollte das Seil noch etwa 2 cm überstehen. Mit der Quetschzange drückst du die Hülse zusammen. Jetzt wird die Kunststoffummantelung des Seiles mit einer Heißluftpistole erhitzt, bis der Kunststoff schmilzt und sich dadurch das Seilende mit dem Seil verschweißt. Zur Sicherheit und zur farblichen Kennzeichnung kommt noch ein Stück Schrumpfschlauch darüber. Diese Arbeitsschritte wiederholst du am zweiten Seil allerdings mit rotem Schrumpfschlauch.

Damit beide Steuerseile die gleiche Länge bekommen, nimmst du eine Holzleiste und schlägst zwei Nägel im Abstand von 50 cm ein. Auf der einen Seite wird das erste Seilende eingehängt. Auf das andere Ende schiebst du zunächst das 3-mm-Führungsrohr auf, danach das 10 mm dicke Rundholz und zuletzt ein Stück Schrumpfschlauch der entsprechenden Farbe und die Aderendhülse. Jetzt legst du das Seilende um den zweiten Nagel und stellst die zweite Öse fertig.

Die beiden Seile werden dann am Steuersegment mit den entsprechenden Schrauben befestigen.
Für die Schubstange gibt es verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung. Ich verwende Bowdenzug und Kugelköpfe. Letztere gewährleisten eine spielfreie Anlenkung. Der Bowdenzug hat gegenüber einer starren Stahl- oder Kohlefaserstange den Vorteil, dass das Höhenruder bei einem Crash weniger gefährdet ist. Bei einer starren Schubstange bricht das Leitwerk meist genau am Ruderhebel. Der elastischere Bowdenzug kann hier Schäden verhindern oder wenigstens abschwächen. Zum Schneiden der Schubstange verwendest du einen Seitenschneider, damit lässt sich der im Inneren der Schubstange befindliche Federstahldraht sehr gut schneiden. Das Rohr zur Führung des Bowdenzugs lässt sich mit dem Cuttermesser schneiden. Dazu solltest du aber vorher den Bowdenzug aus dem Rohr herausziehen, damit die Kunststoffummantelung des Stahldrahtes nicht beschädigt wird.

Tragfläche
Für den Bau der Tragfläche benötigst du dein Hellingbrett. Dieses sollte mit Folie oder Paketklebeband bezogen werden. Dadurch verhinderst du, dass später Teile am Brett ankleben.
Der Bau der Tragfläche beginnt mit dem Einbau des Trimmgewichts im äußeren Randbogen. Danach erfolgt die Montage des Mittelstücks, in welches das Steuersegment eingebaut wird. Dazu fügst du die beiden Mittelrippen und die Segmentträger zusammen. Ist der Kleber ausgehärtet, montierst du das Steuersegment. Den Kugelkopf für das Gelenk der Steuerstange solltest du schon vormontieren.


Mit ein paar Streifen Malerkrepp befestigst du den unteren Hauptholm auf dem Hellingbrett. Achte dabei darauf, dass die Leiste exakt gerade auf dem Brett befestigt ist. In der Mitte des Holms setzt du nun deine erste Baugruppe auf den Holm und klebst diese an. Danach kannst du die Nasen- und die Endleiste einschieben. Nach und nach schiebst du die Rippen auf die Endleiste und richtest diese rechtwinklig zur Hinterkante aus. Kleber gibst du zunächst nur an die entsprechende Stelle auf dem unteren Hauptholm. Sind alle Rippen und die Randbögen in ihrer Position, kannst du den oberen Hauptholm einsetzen und festkleben.
Mit einem kleinen Pinsel und mit ein wenig Wasser verdünntem Kleber verlebst du nun die Rippen mit End- und Nasenleiste. Einige Gewichte sorgen dafür, dass sich die Teile nicht vom Hellingbrett abheben. Ist der Kleber ausgehärtet, kannst du die Tragfläche von der Helling nehmen und überstehende Hauptholm- und Nasenleistenstücke absägen. Die Hilfsstege auf der Unterseite der Tragfläche entfernst du mit dem Cuttermesser. Dabei solltest du stets in Richtung der Endleiste schneiden. Du verhinderst damit ein Einreißen der Rippe. Dabei legst du das Messer auf die Rippe und schneidest entlang der Rippe mit mehreren Schnitten ohne großen Druck. Je besser du das Messer führst, desto weniger Nacharbeit hast du.

Als nächstes klebst du die mittlere Beplankung zunächst auf der Unterseite an. Die Sperrholzplatte für die Oberseite musst du noch mit einer Aussparung für die Steuerstange versehen. Bevor du die obere Beplankung anklebst, musst du die Steuerstange in den Kugelkopf am Steuersegment einschrauben. Danach schiebst du diese durch die Aussparung der Beplankung. Jetzt kannst du diese ankleben. Zum Schluss wird die Tragflächenbeplankung noch an der Nasen- und Hinterkante kante verschliffen.
Zur Vorbereitung der Bespannung mit Bügelfolie zeichnest du die Mitte der Tragfläche an und markierst mit zwei parallelen Linien die Rumpfbreite. Bis dahin soll später die Folie gebügelt werden. In der Mitte der Tragfläche bleibt ein Streifen von 10 mm Breite ohne Folie. In diesem Bereich sitzt beim Zusammenbau des Modells der Rumpf.

Du beginnst beim Bügeln mit der Hinterkante der Unterseite. Der Zuschnitt sollte etwa 5 mm über die Oberseite der Endleiste reichen. Ob du die Bespannung in zwei- oder vier Teilen vornimmst, entscheidest du nach deinen Fähigkeiten. Empfehlen kann ich an dieser Stelle: Mit einem Helfer erledigt sich die Bespannarbeit viel einfacher. Die farbliche Gestaltung führst du dann nach deinen Vorstellungen aus.
Zusammenbau
Die Montage von Tragfläche, Rumpf, Leitwerk und Fahrwerk ist recht einfach. Meist ist nur am Radius des Rumpfausschnitts und dem unteren Motorträger ein wenig Nacharbeit erforderlich. Ein Reststück der Nasenleiste wird mit doppelseitigem Klebeband und einem Streifen Schleifpapier (K120 oder feiner) beklebt. Mit dieser Schleiffeile versiehst du die Hinterkante des unteren Motorträgers mit einer leichten Hohlkehle. Danach kannst du die Tragfläche probeweise mit dem Randbogen in die Rumpfaussparung einführen. Am besten machst du das von der Seite, wo sich die Steuerleinen befinden, sonst ist die Steuerstange zum Höhenruder beim Einpassen im Weg.
Passt alles, schiebst du den Rumpf bis zur Mitte der Beplankung auf die Tragfläche. Achte darauf, dass die Tragfläche rechtwinklig und in der Mitte des Rumpfes sitzt. Jetzt kannst du beide Teile miteinander verkleben. Je nach Klebespalt nimmst du dünn- oder dickflüssigeren Kleber. Ich verwende dazu entsprechend mit Wasser verdünnten Holzleim. Ist der Kleber ausgehärtet, kannst du das Höhenleitwerk einkleben. Auch hier musst du auf rechtwinkeligen Sitz in der Ansicht von oben und von vorn achten.

Für das Fahrwerk besorgst du dir entsprechend der Bodenverhältnisse des Fluggeländes Räder im Durchmesser von 50 bis 60 mm und befestigst diese mit M3-Schrauben an den Fahrwerksbeinen. Dabei solltest du auf Schraubensicherung achten. Dies kann durch Stoppmuttern oder durch Sicherungslack erfolgen.
Für den Antrieb brauchst du neben Motor und Luftschraube einen Akku 3s 1.000 bis 1.600 mAh und einen dazu passenden Drehzahlsteller. Das erforderliche Signal erhält der Drehzahlsteller entweder über den Empfänger einer Funkfernsteuerung, einem speziellen Fesselflugtimer oder von einem Servotester. Letzterer erfordert spezielle isolierte Steuerleinen.

Den Drehzahlsteller befestigst du mit Klettstreifen an der Unterseite des unteren Motorträgers. RC-Empfänger, Timer oder Servotester montierst du am Rumpf mit Klettband. Den Akku kannst du mit zwei Klettbändern am Motorträger befestigen. Um die Lage der Motoranschlüsse zu zeigen, habe ich das vordere Klettband im Foto weggelassen. Die Motorkabel befestigst du mit einem Kabelbinder. Zwischen dem hinteren Motorspant und dem Akku schiebst du als Schutz ein Stück 6-mm-Depron oder Schaumstoff ein.
Zubehör und Fliegen
Zum Fliegen brauchst du noch eine Steuerleine und den Steuergriff. Für die Leine kannst du Stahlseil von ca. 0,4 mm benutzen. Leider ist die aus früheren Zeiten bekannte Fesselfluglitze von Graupner nur noch schwer zu beschaffen. Als Alternative gibt es im Netz Angebote von SIG oder Brodak. Für die Variante der Steuerung der Motordrehzahl mit einem Servotester nehme ich Seile aus dem Angelbedarf. Diese sind kunststoffummantelt und dadurch etwas dicker. Das hat sich aber bisher für das Modell nicht als negativ herausgestellt. Bewährt hat sich für den KUKI eine Leinenlänge von 15 m, bei einer Zugfestigkeit von mindestens 60 N (6 kp) für das Seil.

Der zum Steuern notwendige Griff muss vor allem auf die Anatomie deiner Hand und deiner Armhaltung angepasst sein. Du wirst viele Varianten im Internet finden. Jeder schwört da auf seine Konstruktion. Einige Kriterien solltest du aber beachten:
Der Abstand der Einhängepunkte für die obere und untere Leine sollte 100 mm betragen. Den Abstand der Aufhängung zum Drehpunkt des Handgelenks machst du so gering wie möglich. Entscheidend für exaktes Fliegen ist der Griffwinkel. Dieser ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Gemessen wir dieser bei locker ausgestrecktem Arm. Mindestens eine Aufhängung sollte verstellbar sein. Das ist für einen Fesselflieger die Trimmung. Ebenso wichtig sind Griffmulden für deine Finger. Diese sollten so gestaltet sein, dass du den Griff immer in der gleichen Position zwischen den Seilaufhängungen halten kannst. Wenn dein Griff auch noch so gestaltet ist, dass die Ruder nach oben und unten den gleichen Stellwinkel haben, hast du den perfekten Griff hergestellt.


Erstflug
Dafür wählst du einen möglichst windstillen Tag oder Abend. Das Fluggelände sollte ausreichend Sicherheitsabstand zu Bäumen oder Gebäuden haben. Die Flugfläche muss frei sein von langen Grashalmen, an denen sich die Steuerleinen verfangen könnten. Auch dürfen keine Äste von in der Nähe stehenden Bäumen in den Flugbereich ragen.
Der Helfer hat dafür Sorge zu tragen, dass keine Menschen oder Tiere den Flugkreis während des Fliegens betreten können. Es dürfen sich keine Personen im Bereich vor dem Modell befinden. Das Modell ist solange vom Helfer festzuhalten, wie der Akku scharf geschaltet ist. Erst wenn der Pilot sein Zeichen zur Freigabe des Modells gegeben hat, darf es losgelassen werden. Nach der Landung ist das Modell vom Helfer festzuhalten, bis der Akku vom Drehzahlsteller getrennt wurde.

Vor jedem Start ist zu prüfen, ob die Leinen richtig befestigt sind. Handbewegung nach oben entspricht Ruderbewegung nach oben und Handbewegung nach unten Höhenruder nach unten.
Fesselflugbetrieb ist in der Nähe von Hochspannungsleitungen und bei nahendem Gewitter verboten!
Prüfen solltest du auch die Grundeinstellung des Modells: Der Schwerpunkt liegt 18 mm hinter der Nasenkante der Tragfläche. Die Steuerstange ist am höchsten Drehpunkt des Ruderhebels befestigt. Damit hast du die geringste Empfindlichkeit der Übertragung der Steuerbefehle eingestellt. Diesen Abstand kannst du je nach Trainingszustand bis auf 15 mm verringern. Das Höhenruder stellst du so ein, dass bei neutraler Handhaltung das Ruder ca. 0,5 mm nach unten eingestellt ist.
Ist sicherheitstechnisch alles in Ordnung, kannst du mit den ersten Übungen beginnen. Gesteuert wird das Modell durch Heben und Senken des Arms bei bequem ausgestrecktem Arm. Sollte sich bei ersten Tests das Ruder nicht bewegen, liegt das oft daran, dass gleichzeitig aus dem Handgelenk eine Gegenbewegung erfolgt. Als Gedankenstütze stellst du dir vor, du hättest kein Handgelenk. Erst wenn größere Auslenkungen des Ruders notwendig sind, setzt du die Bewegung aus dem Handgelenk ein. Erfahrene Fesselflieger sind in der Lage, Arm und Handgelenkbewegungen bei der Ausführung von Kunstflugmanövern exakt zu dosieren.
In einer ersten Übung machst du dich aber mit der Bedienung der Motordrehzahl vertraut. Dazu führst du zunächst Rollbewegungen des Modells aus. Sollte das Modell dabei zur Kreismitte rollen, kannst du durch eine Bewegung des Arms in horizontaler Richtung lenken. Eine Armbewegung in Flugrichtung bringt das Modell dazu wieder nach außen zu rollen. Das gelingt aber nur bis zu einer bestimmten Rollgeschwindigkeit. Wird das Modell schneller, beginnt die Fliehkraft zu wirken. Dadurch wird die Leine automatisch straff und auch die Wirksamkeit der Einstellung der Radachsen nimmt zu. Auch solltest du das gezielte Anhalten an bestimmten Punkten des Rollkreises üben.
Bei einer weiteren Übung beschleunigst du das Modell bis zu der Geschwindigkeit, bei der die Wirkung des Höhenruders spürbar wird. Durch Senken des Arms kannst du jetzt das Heck anheben. Nach ein paar Metern Rollweg verringerst du die Drehzahl und beschleunigst wieder bis zum Anheben des Hecks. Schnell wirst du dabei ein Gefühl für das Modell bekommen.
Eine schöne Übung dabei ist auch, das Modell mit hoher Geschwindigkeit rollen zu lassen und durch leichte Bewegungen aus dem Handgelenk das Heck abwechselnd zu heben und zu senken. Zu schnell sollte das Modell aber dabei nicht rollen.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo du das Modell so beschleunigst, dass es selbständig abhebt. Du lässt es dabei erstmal nur einen halben Meter steigen. Durch Verringerung der Drehzahl des Motors beendest du diese Übung. Das Modell wird dabei sanft aufsetzen und ausrollen.
Durch all diese Vorübungen hast du nun ein ausreichendes Gefühl für die Steuerung eines Fesselflugmodells gewonnen. Nun setzt du das Gelernte um und führst deinen Erstflug aus. Dazu bringst du das Modell in den Startsektor. Als zukünftiger Fesselflieger solltest du ein Gefühl für die Windrichtung entwickeln. Ein kühler Hauch im Nacken ist ein sicheres Zeichen, dass der Wind von hinten kommt.
Jetzt beschleunigst du das Modell zügig, so dass es auf der Gegenwindseite selbständig wie bei den vorherigen Übungen abhebt. Durch Regulierung der Motordrehzahl beeinflusst du den Steigwinkel und fliegst bis etwa 1 m Flughöhe erreicht ist. Mit dem Höhenruder arbeitest du dabei nur sehr vorsichtig durch Heben oder Senken des Arms.
Du solltest zunächst nur wenige Runden auf gleicher Höhe fliegen. Die Landung leitest du durch gleichmäßiges Verringern der Motor-Drehzahl ein. Hast du keinen Bruch gemacht, bekommst du meinen herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Erstflug. Bei späteren Flügen ist es wichtig zu beachten, dass deine Steuerhand immer vor dem Modell ist. Du zeichnest gewissermaßen mit dem Steuergriff dein Flugmanöver vor.
Zum Schluss wünsche ich dir viel Freude bei weiteren Übungen im gefesselten Modellflug und allzeit straffe Steuerleinen.

Frästeile für den KUKI WM-20XX
Am schnellsten gelingt der Bau des KUKI WM-20XX mit perfekt gefrästen Einzelteilen. Im Frästeilesatz sind alle Rippen, die Leitwerke, der Rumpf mit Motorträger und die Bauteile des Steuerelementes enthalten.
Preis Frästeilesatz KUKI WM-20XX: 89,95 €, Best.Nr.: 6211896
VTH-Bestellservice:
Tel.: 07221 5087-22,
E-Mail: service@vth.de,
Internet: http://shop.vth.de
KUKI WM-20XX
Konstruktion: Wolfram Metzner
Spannweite.: 880 mm
Länge: 582 mm
Fluggewicht: ab 550 g
Profil: NACA 0018 mod.
Antrieb: D-Power AL 2835-7 oder Hacker A20-8XL EVO
Steller: 20 A / 30 A bei A20-8XL
Akku: LiPo 3s 1.000 – 1.800 mAh
Propeller: 8×4,5 APC-E
RC-Funktionen: Fesselflugmodell, Regler